CDU: Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes für Jörn Hansen.
Christdemokraten drohen mit Austritt aus Begleitgremium IBV.
Jörn Hansen, Geschäftsführer des Veranstaltungszentrums Rieckhof, war – zur Überraschung vieler – im Mai in die Kritik von SPD und Grünen sowie der Harburger Verwaltung geraten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Grund: Vor dem Hintergrund, dass Jörn Hansen 2022 in den Ruhestand ginge und die Finanzbehörde 2 Millionen Euro für die Teilsanierung des Rieckhofs zur Verfügung gestellt hat, hatte die rot-grüne Koalition im Harburger Rathaus angekündigt „dass angestrebt wird, über die zukünftige Betreibung des Bürgerhauses nach nunmehr 37 Jahren ein Interessenbekundungsverfahren durchzuführen.“ Das sei nicht als Kritik an der Arbeit des Rieckhofs zu verstehen, schob die Koalition nach, relativierte diese Aussage aber dann mit dem Satz, dass nach fast vier Jahrzehnten „auch einmal ein bestehendes Konzept hinterfragt werden darf“, damit die zur Verfügung stehenden Mittel auch sinnvoll verwendet werden könnten. Das löste einen Proteststurm in der Öffentlichkeit aus, ebenso wie zahlreiche politische Aktivitäten. Besonders die CDU zeigte kein Verständnis für die Mitteilung des Bezirksamtes, dass die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Trägerverein Freizeitzentrum Hamburg-Harburg e.V. und dem langjährigen Geschäftsführer Hansen nicht weitergeführt und ein Interessenbekundungsverfahren eingeleitet werden solle – was vollkommen unüblich sei.
Jetzt holt die CDU zum „Gegenschlag“ aus: Sie schlägt Jörn Hansen für die Verleihung der Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes vor. Argument: „Herr Hansen hat sich seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise ehrenamtlich in Harburger Institutionen engagiert. Das Engagement begann 1976 als ehrenamtlicher Vorstand im Freizeitzentrum Nöldekestraße, später sind auch hervorzuheben seine Tätigkeit bei SuedKultur (15 Jahre) und aktuell im Vorstand des Museumsvereins Harburg e.V. (Förderverein des Archäologischen Museums Hamburg und des Stadtmuseums Harburg).“ So weit der Fraktionsvorstand, bestehend aus Ralf-Dieter Fischer (Vorsitzender) sowie den beiden Stellvertretern Rainer Bliefernicht und Uwe Schneider. Sie betonen ausdrücklich: „Da die Betreiber des Rieckhofs jahrelang erfolgreiche Arbeit geleistet haben, gehen wir davon aus, dass Verwaltung und Politik dieses Engagement für Harburg wertschätzen und auch künftig entsprechend fördern und unterstützen wollen. Sollte die CDU-Fraktion jedoch feststellen, dass im Begleitgremium (IBV Bürgerhaus Harburg) ein grundlegend anderes Konzept mit deutlich geänderter Ausrichtung ohne die bisherigen Protagonisten verfolgt wird, werden wir das Gremium wieder verlassen und die Öffentlichkeit entsprechend informieren.“
Für dieses Begleitgremium hat die CDU-Fraktion indessen Winfried Wöhlke als Mitglied benannt. Er ist zugewählter Bürger, Sprecher der Fraktion im Kulturausschuss und engagiert sich seit Jahren politisch und ehrenamtlich im kulturellen Bereich.