Woher kommt der Hass?

Woher kommt der Hass?.

Gedenk-Performance anlässlich 9/11.

Es war ein Tag, der die ganze Welt veränderte: Am 11. September 2001 flogen innerhalb kürzester Zeit zwei Passagierflugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York City, ein weiteres in das Pentagon, den Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums bei Washington, D.C. Ein viertes entführtes Flugzeug verfehlte das anvisierte Ziel durch das Eingreifen von Passagieren, die das Flugzeug vorzeitig zum Absturz brachten. Diese Terroranschläge wurden vom islamistischen Terrornetzwerk Al-Qaida unter der Führung von Osama bin Laden geplant und von 19 seiner Mitglieder verübt. Die Anschläge forderten fast 3000 Todesopfer. Diese Ereignisse gehen als 9/11 in die Weltgeschichte ein.
Zum 20. Jahrestag realisierten am vergangenen Samstag, 11. September, 40 Jugendliche vom Wilhelmsburger Helmut-Schmidt-Gymnasium (HSG) in Harburg eine Gedenk-Performance, die sich durch die gesamte Harburger Innenstadt zog.
„In Hamburg-Harburg radikalisierten sich die Attentäter des Anschlags vom 11. September 2001, und trotzdem sind immer noch Menschen verwundert bis erschrocken, wenn sie von diesem Harburg-Bezug erfahren. Erst nun, 20 Jahre nach dem Anschlag, wird es Gedenktafeln vorm amerikanischen Konsulat in Hamburg geben; dennoch bleibt Harburg ausgeklammert“, erklärt Hedi Bouden, Initiator der Performance und Theaterlehrer am HSG.
Die Jugendlichen des HSG haben schon zahlreiche neuen Gedenkformate in Deutschland und Israel umgesetzt (der Neue RUF berichtete) und wollten mit dieser Performance darauf hinweisen, dass man mit keiner Gedenkaktion den rund 3000 Opfern von 9/11 oder der Aufarbeitung der weltweiten Folgen für betroffene Menschen gerecht werden kann.
Aus dem Grund führten die 40 Jugendlichen die großangelegte Gedenk-Performance-Aktion durch, um 20 Jahre nach 9/11 in Harburg ein Zeichen zu setzen und unsere Gesellschaft mit folgender Frage zu konfrontieren: „Woher kommt der Hass?“ Die 40 Jugendlichen waren mit weißen Schutzanzügen bekleidet und performten mit ebenso 40 weißen Stühlen, die sie durch die Harburger Innenstadt schleifen ließen, während im Hintergrund Texte von Kindern und Jugendlichen eingesprochen wurden, die sich mit der Frage des Hasses auseinandersetzen. Neben Audioeingaben, die im Hintergrund abgespielt wurden, gab es jeweils um 8.46 Uhr WTC1 (Einschlag), 9.03 Uhr WTC2 (Einschlag), 9.59 Uhr WTC2 (Einsturz) und 10.28 Uhr WTC1 (Einsturz) Rauchbomben, die gezündet wurden. Das Video zu der Aktion ist zu sehen unter www.youtube.com/watch?v=zdgQeSWAaUc.