CDU: Einen Platz nach Hermann Krüger benennen

Hermann Krüger Foto: priv

CDU: Einen Platz nach Hermann Krüger benennen
Beliebter Schulleiter war Anfang 2017 gestorben

(pm) Harburg. Ein Platz im Phoenix-Viertel soll nach Hermann Krüger, ehemals Leiter der Schulen Bunatwiete und Maretstraße, Gründer des ASB-Löwenhauses und aktiver Bürger im Quartier, benannt werden. Das schlägt jetzt die CDU vor. Krüger war Anfang des Jahres unerwartet im alter von 69 Jahren gestorben. Im Visier haben die Christdemokraten eine Fläche im Bereich Bunatwiete/Kalischerstraße, unweit des Löwenhauses. Zu diesem Zweck hat die CDU einen entsprechenden Antrag für die nächste Sitzung der Bezirksversammlung formuliert.
Hermann Krüger hat sich seit 1971 für das Phoenix-Viertel engagiert. Lange Zeit als Lehrer und später als Schuldirektor. Unter anderem gab er damals den Impuls in die Kommunalpolitik, Harburg für die Internationale Gartenschau vorzuschlagen. Daraus wurde nichts, aber Harburg bekam immerhin 20 Millionen Mark aus dem IGA-Topf, wofür unter anderem die Brücke über die Hohe Straße zum Stadtpark gebaut werden konnte.
Noch mehr lag ihm immer das Wohl der Schüler im Viertel am Herzen. Das Geheimnis seiner Beliebtheit war der Respekt, den er seinen Schülern entgegenbrachte und seine Überzeugung, dass die beste Ausbildung nicht viel nützt, wenn man als Lehrer die Schüler nicht als gleichberechtigte Personen wahrnimmt.
Diese Überzeugung zeigte sich noch mehr nach seiner Pensionierung 2010. Wo sich andere Menschen mehr Zeit für ihr privates Leben nahmen, startete er noch einmal durch. Zusammen mit Freunden gründete Krüger vor knapp elf Jahren das ASB-Löwenhaus, um Kindern einen Ort zu geben, an dem sie essen, lernen und lachen können, und übernahm die Leitung dieser Einrichtung.
Ihm war es als Vollblut-Pädagoge bis zuletzt außerordentlich wichtig, Kinder im Löwenhaus sinnvoll zu beschäftigen, bevor sie auf die Idee gekommen wären, auf der Straße herumzulungern oder – schlimmer noch – anderen zu schaden.
Er investierte jede freie Minute, um das Löwenhaus stätig mit Projekten und Angeboten auszubauen. Sein Hauptziel war es, die Kinder und Jugendlichen von der Straße zu holen und ihnen Perspektiven für ihr späteres Leben zu geben. Er baute durch seinen unermüdlichen Einsatz ein großes und stabiles Spendernetzwerk auf, um das Löwenhaus am Leben zu halten. Projekte wie gesunde Ernährung, Hausaufgabenhilfe, Schwimmkurse und noch weitere Projekte, die Kinder und Jugendliche fördern sollten, waren ihm persönlich sehr wichtig.
Hermann Krüger hat in diesem Viertel viel bewegt und ist ein wahres Harburger Urgestein, obwohl er in der Lüneburger Heide, nahe Uelzen geboren und aufgewachsen ist, erst als Lehrer an der Bunatwiete dieses Viertel kennenlernte.
Selbst seine ehemaligen Schüler konnte Hermann für sein soziales Engagement gewinnen, die ihn fortwährend bei den Skireisen unterstützten. Eine ehemalige Schülerin übernimmt nun die Organisation dieser Reise, um Hermanns Herzensangelegenheit in seinem Sinne weiterleben zu lassen. Er hatte auch nach der Schulentlassung viel Kontakt zu seinen ehemaligen Schülern, was höchst selten vorkommt. Er war ihnen immer ein fairer Lehrer gewesen und behandelte alle mit dem Respekt, mit dem man selbst behandelt werden möchte.
„Zuckerbrot und Peitsche“ nennt es eine ehemalige Schülerin mit einem Lächeln. All dieses zeichnete Hermann bis zu seinem Tod aus und wird denjenigen, die sein „Lebenswerk“ fortführen, noch für ewig in Erinnerung bleiben. Nicht nur die Schüler, Kinder und Jugendlichen konnten von Hermann viel lernen, sondern auch die Mitarbeiter und freiwilligen Helfer seiner Projekte.
Viele Bewohner dieses Viertels und darüber hinaus, haben Hermann Krüger viel zu verdanken. Solche Menschen sollten und dürfen nicht vergessen werden.