Bewaffnete Weihnachten
Besinnliches Fest: Besinnung worauf?
(pm) Harburg. Bisher erhitzten sich die Gemüter bei der Diskussion, ob an Weihnachten Spielzeugwaffen noch Platz im Kinderzimmer haben. Selbst das zumindest bei den Jungs so beliebte Cowboy- und Indianer – Spiel stand zur Debatte und
Die Krippe vor dem Harburger Rathaus: Das Gefühl des himmlischen Friedens das davon ausgehen soll, ist diesmal reichlich gestört
mithin auch der begehrte Colt und/oder Tomahawk. Was bis vor wenigen Tagen noch eine reichlich akademische Diskussion war, ist seit Montag bittere Realität. Waffen, und zwar echte, sind – zum Glück – zwar nicht in Kinderzimmer angekommen, sehr wohl aber auf den deutschen Weihnachtsmärkten. Auch in Harburg.
Nach dem Terroranschlag mit zwölf Toten auf den Weihnachtsmarkt rund um die Gedächtniskirche in Berlin patroulieren schwer bewaffnete Polizeibeamte in Schutzwesten auch über und rund um den Weihnachtsmarkt vor dem Harburger Rathaus. Es ist ein Bild, an das man sich noch gewöhnen muss: Zwischen Kindern ,die ein Karussell stürmen und Erwachsenen, die, Gleichmut (oder Abgeklärtheit) zur Schau tragen und sich an Glühwein oder Bratwurst festhalten, gehen wachen Auges Polizisten „spazieren“ und drehen ihre Runden zwischen den Marktbuden, ihre Waffe ebenso fest im Griff – manche von ihnen mit Sicherheit auch in Zivil.
Die Botschaft „Frohe Weihnachten“ hat diesmal einen besonders bitteren Beigeschmack .
Wir wünschen trotz alledem und gerade deswegen: „Frohe Weihnachten“!
Möge die frohe Kunde dieses Festes der Bedrohung durch den allgegenwärtigen Terror nicht weichen!