Aus dem Zug entfernt

Aus dem Zug entfernt

Randalierende Fans mussten metronom verlassen

Es war klar angekündigt: „Wer sich nicht benehmen kann, sieht das Spiel nicht“, hatte die metronom Eisenbahngesellschaft mbH als Konsequenz aus den häufigen Randalen von sogenannten Fußball-Fans in Zügen angedroht. Wer das für eine leere Floskel gehalten hatte, wurde nun eines Besseren belehrt.
Etwa 200 Fußballfans wollten am Nachmittag des 2. März mit dem metronom von Hamburg nach Bremen fahren. Dabei randalierten sie beim Einstieg in den metronom jedoch so stark, dass metronom seine Ankündigung wahr machen musste. Der Zug um 16.15 Uhr nach Bremen wurde geräumt, der Zug blieb in Hamburg stehen, heißt es in der metronom-Presse-Mitteilung. „Im Zug gab es starke Randale und bereits großen Sachschaden. Andere Fahrgäste und unsere Mitarbeiter wurden mit massiver Gewalt bedroht. Die Situation war chaotisch und drohte, vollends außer Kontrolle zu geraten“, erklärt Wilmut König, Leiter Fahrgastservice, die Situation. Zeitweise musste der gesamte Bahnsteig in Hamburg gesperrt werden.
Auch den nächsten Zug um 17.15 Uhr verpassten die sogenannten Fans und mussten stattdessen die Heimreise nach Rostock antreten.
Durch den Ausfall der beiden Züge kam der gesamte Eisenbahnverkehr von und nach Hamburg für etwa zwei Stunden durcheinander, auch andere Züge hatten Verspätung. Etwa 800 unbeteiligte Fahrgäste waren ebenfalls von den Maßnahmen betroffen und konnten erst verspätet abfahren. „Wir bitten alle friedlichen Fahrgäste um Entschuldigung und Verständnis für diese drastische, aber notwendige Maßnahme. Ihre und unsere Sicherheit steht immer an erster Stelle. Ein solches Verhalten von ein paar Chaoten können und dürfen wir nicht hinnehmen“, wendet König sich direkt an die anderen Fahrgäste.
Die konsequente Strategie der Gewaltfreiheit gehört zu den Grundwerten des metronom. So werden auch körperliche Übergriffe unabhängig von „Fußballzügen“, d.h. im täglichen Verkehr, nicht akzeptiert und konsequent verfolgt und zur Anzeige gebracht.
Dies galt natürlich auch am 3. März beim Spiel Mainz gegen Hamburg. Hier setzten der metronom und die Polizei in erster Linie auf die Vernunft der anreisenden Fans. „Wer das Spiel sehen möchte, sollte wissen, dass er friedlich bleiben muss“, heißt es in der gemeinsamen Strategie. Übrigens: Auch für die An- und Abreise zu einem Fußballspiel galt das strikte Alkoholverbot während der Fahrt – und die Notwendigkeit, einen gültigen Fahrschein zu besitzen, z.B. das Niedersachsen-Ticket, so die metronom-Pressemitteilung.