60 Jahre „Bäcker Becker“

priv. -Kein goldener aber ein gebackener Schlüssel für Peter Becker!

60 Jahre „Bäcker Becker“.

Eine Harburger Institution feiert Jubiläum.

„Die Arbeit macht unverändert Spaß, anders kann ich es mir gar nicht vorstellen“, sagt Peter Becker, dessen Lebensinhalt die Bäckerei „Bäcker Becker“ mit dem Stammhaus in Marmstorf war – und teils noch ist, denn auch mit seinen mittlerweile 72 Jahren ist der Bäckermeister noch (beinahe) jeden Tag zwischen 9 und 12 Uhr in der Backstube zu finden. Während unseres Gesprächs sprechen ihn die Kunden alle mit Namen an, man hat Zeit für einen kurzen Gedankenaustausch, denn man kennt sich seit Jahrzehnten. Genauer gesagt, seit 60 Jahren, so lange ist „Bäcker Becker“ schon ein Name in Harburg. 1959 haben Peter Beckers Eltern Walter und Gertrud den Betrieb am Ehestorfer Weg gegründet, 1967 erfolgte der Umzug in das Einkaufszentrum Marmstorf. Nach zweimaligem Ausbau vergrößerte sich die Backstube mit angechlossenem Laden auf 350 Quadratmeter. „Hinten produzieren, vorne verkaufen“, lautet das Motto. Brot und Brötchen in unterschiedlichster Größe, vielfacher Geschmacksrichtung und beeindruckender (Teig)Vielfalt sowie Kuchen und Torten, alles verbunden mit einem Duft nach frischem Brot, der über allem schwebt, machen hier bereits das Einkaufen zu einem Erlebnis, ganz zu schweigen vom Genuss.
Peter Becker ist 1975 gemeinsam mit seiner Frau Elfi in den Betrieb eingetreten und hat ihn 1981 dann von seinen Eltern übernommen. Heute prangt über sieben Geschäften der Firmenname „Bäcker Becker“. Seit über einem halben Jahrhundert, genauer 60 Jahren, ist „Bäcker Becker“ aus Harburg nicht mehr wegzudenken, 60 erfolgreiche Jahre, dank auch der zahlreichen Stammkunden, weiß Peter Becker. Und doch gibt es einen Unterschied zu früher: Die Zuständigkeit liegt jetzt in den Händen von Tochter Wiebke Krüger, deren Mann Martin mittlerweile ebenfalls in den Betrieb eingetreten ist. „Wir sind ein lupenreiner Familienbetrieb, jetzt in dritter Generation“, so Wiebke Becker, die in die Fußstapfen ihres Vaters getreten ist.
Gebacken wird hier nach traditionellen Rezepten: die Garantie für Qualität. Das belegen auch zahlreiche Urkunden, mit denen Peter Becker ausgezeichnet wurde. Stolz ist man hier auf das „Lürader Vollkornbrot“ aus Korn und Zutaten aus heimischem Anbau. „Bei uns gibt es die meisten Brotsorten harburgweit“, sind sich Wiebke Krüger und Peter Becker sicher, Der Vater ist richtig stolz auf seine Tochter, und betont es auch ausdrücklich. Dann verschwinder er wieder in der Backstube. Der Beruf ist das Hobby. Unvorstellbar für ihn, nur im Garten rumzupuzzeln oder Golf zu spielen. Rückblickend sagt er: „Mein Leben war bisher gut und es ist jetzt gut.“ Und als ob ihn der Betrieb nicht zur Genüge gefordert hätte, war Peter Becker zwischenzeitlich Innungsmeister in Hamburg, Präsident des Zentralverbands des Bäckerhandwerks, Präsident des internationalen Verbandes der Bäcker und nicht zuletzt auch Präsident der Handwerkskammer. Das alles war mit vielen Auslandsreisen verbunden – trotzdem eine Zeit, die er nicht missen möchte. Jetzt ist es an Wiebke und Martin Krüger, „Bäcker Becker“ in die Zukunft zu führen. Dann verabschiedet sich auch Wiebke Becker. Der nächste Termin ruft.