3,4 Millionen Euro für Projekte auf den Elbinseln

Bereits seit Mitte 2010 hat „Künstlerhaus GeorgswerderÒ in dem historischen Gebäude in der Rahmwerder Straße seine Heimat Foto: au

3,4 Millionen Euro für Projekte auf den Elbinseln.

Stadtentwicklungsfonds Lebendige Quartiere startet.

Aus dem neu eingerichteten „Stadtentwicklungsfonds Lebendige Quartiere“ fließen die ersten Mittel: Mit 9,4 Millionen Euro unterstützt die Stadt 23 Projekte für die Entwicklung stabiler, lebendiger Quartiere und die Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Davon gehen alleine 36 Prozent – rund 3,4 Millionen Euro – nach Wilhelmsburg und Georgswerder. Circa 1,5 Millionen Euro aus dem Stadtentwicklungsfonds sind für die Sanierung des denkmalgeschützten Verwaltungsgebäudes der Schule Rahmwerder und dessen Entwicklung zu einem soziokulturellen Künstler- und Musikhaus Georgswerder vorgesehen. Bereits seit Mitte 2010 nutzt der Verein Künstlerhaus Georgswerder einen Teil des historischen Gebäudes. Vorangegangen waren damals enormes Engagement, Unterschriftenlisten und Demonstrationen, denn das 1902/03 erbaute Gebäude sollte abgerissen werden. Selbst Altkanzler Helmut Schmidt sicherte damals seine Unterstützung zu. Denn für Georgswerder ist das alte Schulgebäude nicht nur eine Schule. Gerade für die älteren Bewohner war es 1962 bei der großen Sturmflut ein Ort der Rettung: es diente den Betroffenen als Ortsdienststelle, Essenausgabe, Kleiderstelle und „Fluchtburg“ für Flutgeschädigte beziehungsweise Obdachlose. Nun kann endlich die Sanierung beginnen.
Weitere 475.000 Euro fließen in den Bau eines Quartiershauses im Neubaugebiet „Elbinselquartier“ und 9.535 Euro stehen für die „Quartiers-Keeper“ (Kiezläufer) für Wilhelmsburg-Nord zur Verfügung. Für die Gestaltung des Wohnumfelds in Wilhelmsburg-Nord werden folgende Maßnahmen finanziell unterstützt: Grüne Aufenthaltsräume und Mobilität mit 287.577 Euro, Räume zum Gärtnern, Spielen, Begegnen mit 598.499 Euro, Lebendige Begegnungsräume und Quartiersplatz mit 245.562 Euro und sichere Aufenthalts- und Begegnungsräume mit 314.056 Euro. Vor allem in Quartieren mit hoher Einwohnerdichte investiere Hamburg in die soziale Infrastruktur und die Wohnumfelder, um die Wohn- und Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Insgesamt stehen aus dem Stadtentwicklungsfonds Lebendige Quartiere bis 2025 rund 24 Millionen Euro bereit.
„Mit dem ‚Stadtentwicklungsfonds Lebendige Quartiere‘ unterstützen wir Projekte, die gute Nachbarschaften stärken, die Lebensqualität für die Menschen erhöhen und zur sozialen Stabilisierung beitragen. Wir wollen soziale Infrastruktur in den Quartieren erweitern und bedarfsgerecht modernisieren, sodass zum Beispiel verstärkt gemeinschaftliche Nutzungen durch verschiedene Gruppen möglich sind. Mit Investitionen in Quartiershäuser und Nachbarschaftstreffpunkte ebenso wie in attraktive Freiräume oder neue Skateflächen schaffen wir Begegnungsorte und fördern die soziale Integration. Besonders freut mich, dass einige der nun zur Förderung ausgewählten Maßnahmen schon in diesem Jahr beginnen werden. So können die Mittel aus dem ‚Stadtentwicklungsfonds Lebendige Quartiere‘ schnell Wirkung entfalten“, erklärt Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen.
Die Bezirksämter und Behörden hatten nach dem ersten Projektaufruf insgesamt 36 Projektvorschläge bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen eingereicht. Da die Mittel durch die Förderung der 23 ausgewählten Projekte noch nicht ausgeschöpft sind, wird es im nächsten Jahr einen weiteren Projektaufruf geben.
„Die Corona-Pandemie hatte starke Auswirkungen auf unsere Stadtteile und Quartiere. Orte der Begegnung mussten teilweise oder gänzlich schließen, Sportplätze konnten nicht genutzt werden, Nachbarschaftstreffen blieben aus. Jetzt aber nimmt das Leben in den Quartieren wieder richtig Fahrt auf. Der Senat unterstützt diese Entwicklung aktiv, auch langfristig. Der ‚Stadtentwicklungsfonds Lebendige Quartiere‘ setzt dort an, wo Menschen sich begegnen, ins Gespräch kommen und sich austauschen. Mit solchen gezielten Investitionen in die soziale Infrastruktur können wir an vielen Stellen in der Stadt die Lebensqualität verbessern“, so Finanzsenator Dr. Andreas Dressel.