Es hat schon bessere Zeiten gegeben

Marius Kabuse

Es hat schon bessere Zeiten für den Handball im TV Fischbek gegeben: Als Trainer Marius Kabuse vor zwei Jahren Schützenkönig des SV Heimfeld war, stand sein Team beim Königsball der Majestät im Heimfelder Hotel Lindtner noch Spalier und applaudierte seinem erfolgreichen Coach. Das hat sich mittlerweile geändert. Denn als letzte Woche der Anruf von Torsten Wulf, Abteilungsleiter Handball beim TV Fischbek kam, hätten Marius Kabuse, Trainer ebendieser 1. Herren (Oberliga) und Jens Kabuse (60, Teammanager), mit allem gerechnet, nur nicht damit: Sie wurden beide mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern entbunden (der Neue RUF berichtete). Über das Warum kann Jens Kabuse bis heute lediglich rätseln, sagte er im Gespräch mit dem Neuen RUF, denn Gründe seien ihm nicht mitgeteilt worden. „Wir sind von der Entwicklung vollkommen überrascht“, so Kabuse, zumal erst im März sein Vertrag und auch der von Marius Kabuse verlängert wurden.
Fakt ist, dass das Team von Marius Kabuse in dieser Spielzeit nie in die Spur gefunden hat und mit lediglich drei Punkten den letzten Platz in der Herren-Oberliga belegt, den sportlichen Abstieg vor Augen. Infolge der vom Verband in der Corona-Krise getroffenen Regelungen hätte der TV Fischbek die Klasse zwar halten können, Kabuse senior und auch der Junior hatten sich hingegen für einen Abstieg in die Landesliga und dann den Wiederaufbau sowie den Wiederaufstieg mit einer neuen, jungen und auch starken Mannschaft ausgesprochen. Denn es sei das A & O der Vereinsarbeit, für die Zukunft den Nachwuchs aufzubauen.
Wie Jens Kabuse erläuterte, sei die Finanzierung der nächsten Spielzeit durch zahlreiche, handballaffine Sponsoren durchaus möglich gewesen, allerdings habe er, Jens Kabuse, diese Unternehmen, die durch die Corona-Krise eh schon in Mitleidenschaft gezogen werden, nicht noch durch zusätzliches Sponsoring belasten wollen. Dem Team und auch der Abteilungsleitung habe diese Einstellung wohl nicht zugesagt, mutmaßt Kabuse, bedauert es aber, dass weder die Mannschaft noch Torsten Wulf den Mumm hatten, den beiden Kabuses dieses in einem persönlichen Gespräch mitzuteilen. 35 Jahre war Jens Kabuse in unterschiedlichen Funktionen für die Handballabteilung des TV Fischbek tätig. Jetzt so abserviert zu werden, sei schon schmerzlich, zumal man bisher einvernehmlich an einem Strang gezogen habe. Jens Kabuse: „Wir sind enttäuscht, freuen uns aber, dass uns bereits zahlreiche Anfragen von anderen Vereinen vorliegen, zumal Marius ein unbestritten erfolgreicher Trainer war.“ Wenn die Corona-Krise der Vergangenheit angehört und sich die Nebel etwas gelichtet haben, wollen die Kabuses entscheiden, wie es weitergeht. Jens Kabuse versprach: „Ich bin der erste, der gratuliert, wenn das Konzept der neuen Handball-Führung im TV Fischbek greift.“
Zunächst aber will Jens Kabuse sein Königsjahr im SV Heimfeld (das sich wegen Corona unfreiwillig um ein weiteres Jahr verlängert) in vollen Zügen genießen, ohne ständig Termine zwischen Schützenverein und Handball abstimmen zu müssen.