2019 nur kurze Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges

??????? -Michael Westhagemann

2019 nur kurze Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges.

LSBG ändert Bauablauf nach Protesten radikal.

Das ist eine Bombe: Aufgrund des anhaltend großen Bürgerprotestes soll die für 2019 vorgesehene siebenmonatige Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges auf nur noch vier Wochen reduziert werden! Das hat der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) am Abend des 14. Februar mitgeteilt. Auch ansonsten scheint es ein radikales Umdenken beim Bauablauf gegeben zu haben.
Die Details im einzelnen: Weil die Vollsperrung des südlichen Ehestorfer Heuwegs eine hohe Belastung für Anwohner und Anlieger bedeutet hätte, hat der LSBG den Bauablauf erneut überarbeitet. Statt von März bis September muss die Straße zwischen der niedersächsischen Landesgrenze und der Rudolph-Steiner-Schule nun nur noch vier Wochen Ende dieses Jahres gesperrt werden. Der neue Baublauf wird durch eine kleinteilige Arbeit in fünf Bauphasen möglich. In dieser Zeit wird die Verkehrsführung mehrfach umgebaut. Die Arbeiten beginnen am 4. März und enden im Dezember 2019, erläuterte der LSBG. Zur Erinnerung: Der Ehestorfer Heuweg muss saniert werden, weil die Geh- und Radwege nicht mehr dem geforderten Standard entsprechen und in einem schlechten Zustand sind. Auch die Fahrbahn und die Entwässerungseinrichtungen müssen dringend erneuert werden. Zudem wird ein Unfallschwerpunkt entschärft und insbesondere für die Schüler der Rudolf-Steiner-Schule ein verkehrssicherer Schulweg hergestellt.
Michael Westhagemann, Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Wir bringen Hamburgs Straßen wieder in Schuss. Das tun wir für die Bürgerinnen und Bürger. Dabei wollen wir sie in ihrer Mobilität so wenig wie möglich einschränken. Deshalb haben wir zum wiederholten Mal die Planungen für den Ehestorfer Heuweg unter die Lupe genommen. Zwar dauern die Arbeiten auf dem ersten Bauabschnitt jetzt länger und werden mehr kosten. Aber mit dieser Lösung werden die Menschen auf beiden Seiten der Landesgrenze deutlich besser an ihr Ziel kommen, als zunächst angenommen.“
Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Der Ehestorfer Heuweg ist für niedersächsische Pendler eine zentrale Verbindung nach Hamburg, die sie täglich nutzen. Eine Vollsperrung ist für diese eine riesige Belastung. Deshalb habe ich mich für Niedersachsen kontinuierlich dafür eingesetzt, hier eine bessere Lösung zu finden. Ich freue mich, dass nun eine Möglichkeit gefunden wurde, die Anwohner zu entlasten und sie wieder mobil zu machen. Zudem zeigt die nun gefundene Lösung, dass eine enge Kooperation beim Thema Verkehr zwischen Hamburg und Niedersachsen für die Verkehrsteilnehmer eine Entlastung bringen kann.“
Für jede der fünf Bauphasen wird es nun eigene Verkehrsführungen geben. Zusätzlich müssen eine provisorische Fahrbahn für eine Einbahnstraße und ein provisorischer Gehweg gebaut werden. Nur so kann der Verkehr am Baufeld vorbei geführt werden, wenn die neuen Fahrbahnen und die Straßenentwässerungsleitungen hergestellt werden. Statt einer Vollsperrung kann so eine wechselnde Einbahnstraßenregelung für den Autoverkehr getroffen werden: Von fünf bis zwölf Uhr kann das Baufeld in Richtung Norden passiert werden, von zwölf bis fünf Uhr in Richtung Süden. Im Baustellenbereich wird das Radfahren aufgrund der geringen Breite des Weges untersagt. In einigen Bauphasen sind am Baustellenanfang und -ende außerdem Ampeln für den Fußgängerverkehr erforderlich. Zum Einbau der letzten Asphaltschichten in die Fahrbahn und für Arbeiten an den Grünstreifen ist zum Ende der Bauzeit eine Vollsperrung für etwa vier Wochen notwendig, erklärte der LSBG.
Aufgrund des erhöhten Aufwands erhöhen sich die Baukosten um etwa 800.000 Euro. Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt (nördlicher Ehestorfer Heuweg bis zur B73) durchgeführt werden. Mit dieser gravierenden Änderung des Bauablaufes hat unter anderem die Bürgerinitiative „VerkehrsNotstand“ Rosengarten, deren Sprecherin Eva Herkner just diese Lösungsvorschläge bei der Infoveranstaltung am 28. Januar im Landhaus Jägerhof vorgebracht hatte, einen Sieg errungen.
Aber noch ist nicht alles für 2019 in trockenen Tüchern: „Alle Arbeiten sind witterungsabhängig und können unter Umständen zu weiteren Verschiebungen führen. Auch besteht das Risiko, dass durch unvorhergesehene Ereignisse das Baufeld doch verbreitert und eine Vollsperrung eingerichtet werden muss“, heißt es abschließend vom LSBG.