Zustimmung für „Yes – we swim“ ?

Zustimmung für „Yes – we swim“ ?

BV signalisiert positives Votum

Juliane Eisele hatte sich viel Mühe gegeben, sehr viel Mühe sogar. Eine Folie nach der anderen präsentierte sie am Mittwoch den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit. Dieser war in einer Sondersitzung zusammengetreten, um einer Formalie Genüge zu tun. Juliane Eisele hatte das Bürgerbegehren „Yes – we swim“ mit weiteren Mitstreitern ins Leben gerufen und dafür nach intensivem Einsatz, selbst bei ungemütlichsten Minustemperaturen, weit mehr als die notwendigen Unterschriften gesammelt. Das Gesetz will es, dass der Initiator den Inhalt des Bürgerbegehrens, bevor die Bezirksversammlung darüber abstimmt – das wird am Dienstag, 29. Mai in der Sitzung, die um 17.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Harburger Rathauses der Fall sein – im Fachausschuss noch einmal vorstellt.
Eisele machte noch einmal deutlich, dass mittlerweile jeder zweite Grundschulabsolvent kein sicherer Schwimnmer sei. Einer der Gründe: 20-25 Prozent aller Grundschulen böten mittlerweile kein Schwimmen mehr an. Zwanzig Grundschulen gebe es in Harburg, und auch für sie gelte: Schwimmunterricht ist schwierig, denn das MidSommerland komme dafür nicht in Frage. Die Schüler der Grundschule Marmstorf führen mit ihren Schülern gar nach Wilhelmsburg. Nicht zuletzt hob Eisele auf den niedrigen sozialen Status zahlreicher Familien in Harburg ab, um ihre Forderung nach einem entsprechenden Schwimmbad zu untermauern. Sie legte Zahlen über Wassertiefe, Bahnen oder Nutzungszeiten vor, alles in einem ersten Entwurf auf einem Butterbrotpapier festgehalten.
Seitens der meisten Parteien und auch von externen Fachleuten habe sie sehr viel Zuspruch erfahren, verbunden mit der Aufforderung, am Ball zu bleiben.
Ralf-Dieter Fischer, Vorsitzender des Fachausschusses, tat seine Erkenntnis kund, derzufolge keine Partei zu erkennen gegeben habe, dem Bürgerbegehren in seiner jetzigen Form nicht zustimmen zu wollen. Lediglich die SPD hat sich bisher bedeckt gehalten und könnte, wie zwischen den Zeilen zu hören und zu lesen war, sich eventuell der Stimme enthalten. Eine Mehrheit für „Yes – we swim“ dürfte aber nicht in Gefahr sein. Der Beschluss der Bezirksversammlung wird an den Senat weitergeleitet, in dessen Händen dann alles weitere – Geld, Bau, Betrieb – liegt.