Wildtiere bei Kälte und Schnee nicht stören

Das derzeitige Winterwetter lädt viele Hamburgerinnen und Hamburger zum Spaziergang in den Wald ein. Dabei sollte man jedoch darauf achten die Wildtiere nicht zu stören appelliert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Foto: Jörg Vieli/pixabay

Wildtiere bei Kälte und Schnee nicht stören.

SDW appelliert an Spaziergänger.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit Sitz in Wilhelmsburg appelliert an alle Hamburger Spaziergänger, die Wege im Wald und Flur nicht zu verlassen und Hunde an die Leine zu nehmen. Jedes Aufschrecken des Wildes führt in diesen Tagen zu einem unnötigen Kräfteverzehr und einer Schwächung, da die Nahrungssuche durch Schnee erschwert wird. Die eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten infolge der Corona-Pandemie und die weiße Winterpracht zieht viele Menschen in Wald und Flur. Aktuell sind sehr viel mehr Besucher in der Natur unterwegs als gewöhnlich. Spazierengehen mit Schlitten ist wieder „in“.
Die SDW appelliert an alle Naturbesucher, die Wege nicht zu verlassen, sei es zum Rodeln oder Spazierengehen. „Waldbesucher sollten gerade jetzt auf den Wegen bleiben, um Wildtiere nicht zu stören“, sagt Jan Muntendorf, Waldexperte bei der SDW. Jedes Aufschrecken der Wildtiere führ zu Stress und einem unnötigen Energieverbrauch. Dieser Energieverlust schwächt die Wildtiere und mache sie anfälliger gegen Krankheiten.
Die Wildtiere leben im Winter im Sparmodus. Sie ruhen viel und bewegen sich nur sehr wenig und langsam um Energie zu sparen. Sie nehmen rund 50 Prozent weniger Futter als üblich auf und leben von ihren Fettreserven. Jede Flucht, sei es durch unangeleinte Hunde, Rodler, Spaziergänger, Bushcrafter oder sonstige Waldnutzer, schwächt die Tiere. Dies kann bis zum Tod durch Erschöpfung oder Verhungern führen.
Viele Besucher halten sich an die Verhaltensregeln im Wald, aber leider gibt es immer wieder Personen, die in Naturschutzgebieten das Wegegebot missachten und durchs Unterholz laufen oder rodeln.
„Uns ist sehr bewusst, dass die Menschen die Natur im Augenblick sehr viel mehr brauchen als sonst. Trotzdem sollten wir Rücksicht auf Pflanzen und Tiere nehmen, die in einer Großstadt wie Hamburg unseren besonderen Schutz benötigen“, so Muntendorf.