Wiedenthaler Sand: Grüner Protest gegen Verfall

Am 6. Mai demonstrierten mehr als 30 Anwohner mit ihren Kindern gegen den schlechten Zustand des Kinderspielplatzes Wiedenthaler Sand. Foto: ein

„Das Mindeste, was wir vom Bezirk erwarten!“
Wiedenthaler Sand: Grüner Protest gegen Verfall

(mk) Neuwiedenthal. Unter dem Motto: „Aktion Spielplatz“ versammelten sich am 6. Juni mehr als 30 Anwohner mit ihren Kindern sowie Schüler der Schule Nymphenweg auf dem Spielplatz am Wiedenthaler Sand. Mit ihrer Aktion wollten sie auf den schlechten Zustand des Spielplatzes aufmerksam machen.

Die Spielgeräte des Spielplatzes Wiedenthaler Sand sind in einem beklagenswerten Zustand. Foto: mk

„Hier mischen sich Kinder und Jugendliche russischer, türkischer und deutscher Herkunft ganz selbstverständlich mit behinderten Kindern und kommen spielerisch in Kontakt miteinander“, sagt Karin Hornung, die den Spielplatz oft und gerne mit ihrem Enkelkind besucht, aber von dem Zustand entsetzt ist.
Der Spielplatz wird regelmäßig von circa 30 Kindern aus der unmittelbaren Umgebung genutzt. Schlage man einen Radius von vier Kilometern, seien es über 100 Kinder. So gehe es aus dem Bericht „Kategorisierung Harburger Spielplätze“ des zuständigen Grünflächenamtes hervor. Nicht berücksichtigt wäre dabei, dass auch die Schule Nymphenweg, die eine Zweigstelle in der Hausbrucher Bahnhofstraße betreibe, den Spielplatz für ihre vier Klassen als Ausflugsziel nutze. Der Spielplatz sei nah und für die behinderten Schüler barrierefrei zu erreichen, erläuterte die Anwohnerin und grüne Politikerin Eva Benirschke.
In dem Bericht würden fünf Spielplätze im Süderelberaum mit der Schulnote 5 (mangelhaft) bewertet. Der Spielplatz am Wiedenthaler Sand gehöre dazu. Die letzte Sanierung erfolgte in den 1980er-Jahren. Der Sand wäre schon seit mehreren Jahren nicht ausgetauscht oder aufgefüllt worden. Die Farbe an den Spielgeräten blättere ab, die Holzbänke seien verrottet. Seit Kurzem fehle sogar eine Reifenschaukel, zählt Benirschke einige Mängel auf.
Seit über einem Jahr würden engagierte Anwohner im Kontakt mit dem Grünflächenamt stehen und versuchen, auf den schlechten Zustand des Spielplatzes aufmerksam zu machen. Bislang ohne Erfolg. Der Senat hatte den Bezirken 2,5 Millionen Euro für die Sanierung ihrer Spielplätze zur Verfügung gestellt. Dass die Spielplätze im Bezirk dringend saniert werden müssen, darüber seien sich SPD und CDU einig, passiert sei seitdem aber nicht viel, so die Grüne. „Jetzt liegt es an der Großen Koalition in der Bezirksversammlung, den schönen Worten Taten folgen zu lassen. Jede Kita ist verpflichtet, den Sand in ihren Sandkisten alle zwei Jahre auszutauschen. Das ist das Mindeste, was wir vom Bezirk erwarten“, betont Benirschke.