Werner Pfeifer: Fischhalle mit 300 Gästen eröffnet

Dreihundert Gäste begrüßte der Hausherr Wener Pfeifer am Sonntag in seiner FischhalleFotos: pm

Auf gute Nachbarschaft!
Werner Pfeifer: Fischhalle mit 300 Gästen eröffnet

(pm) Harburg. Vierundzwanzig Stunden eher und die Gäste von Werner Pfeifer (56) hätten bei Wind und Regen gerade mal halb so viel Spaß gehabt wie am Sonntag, einen Tag später – ein wunderbarer Maitag, den Pfeifer ausgesucht hatte, um seine neue, eigentlich alte, Fischhalle (gebaut 1906) zu eröffnen – ein maritimes Kulturzentrum am Kanalplatz 16.

Werner Pfeifer (li.) begrüßte auch die Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann sowie Jörn Sörensen, Geschäftsfleiter HandelshofFoto: pm

Etwa 300 Gäste begrüßte der neue Hausherr an diesem Nachmittag in der grundsanierten Halle, die zuletzt eine Autowerkstatt war und wenig einladend wirkte. Pfeifer erkannte nicht nur die tolle Lage des Objekts auf einem Filetgrundstück, sondern auch die Möglichkeiten, die diese Halle bieten würde. Nach langen Verhandlungen konnte er schließlich die Fischhalle von der Sprinkenhof AG übernehmen, die lange gemauert hatte. Kaum im Besitz der Schlüssel, legte er 2016 auch schon los, denn ein „maritimes Konzept“ – es umfasste vier DIN A4-Seiten – musste er bereits im Vorfeld präsentieren, um den Zuschlag zu bekommen.

Dreihundert Gäste begrüßte der Hausherr Wener Pfeifer am Sonntag in seiner FischhalleFotos: pm

Pfeifer: „Es wäre schade gewesen, wenn man diese Halle hätte abreißen müssen.“ Allerdings räumte er auch ein, dass er sich auf ein Experiment eingelassen habe. Ein befreundeter Architekt, Jan Ostermann, stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. „Ich denke, es ist schön geworden“, stellte Werner Pfeifer, Polizeireporter beim NDR und Musiker mit zweiten Wohnsitz im Binnenhafen, wo sein Wohnschiff „­Stader Sand“ liegt, fest.
Die Halle an sich misst lediglich 10 x 20 Meter, bietet aber Platz für ein Café-Bistro, das Lavinia Nagel gepachtet hat, für die Harburger Geschichtswerkstatt sowie für das Büro des Museumshafens. Sie alle stellten sich am Sonntag vor, und Lavinia Nagel hatte mit ihrem Team von Freiwilligen alle Hände voll zu tun – nicht nur Fischbrötchen waren gefragt, denn der 7. Mai war ausgerechnet der internationale Tag des…Fischbrötchens.

Lavinia Nagel hat das Café-Bistro in der Fischhalle gepachtet

Auch Henry C. Brinker, Geschäftsführer des Speichers am Kaufhauskanal, gratulierte zur Neueröffnung

 
Die Umbauarbeiten gingen weitestgehend zügig voran, „es war wenig Sand im Getriebe“, berichtete Pfeifer. Am Eröffnungstag sorgte er mit seiner Band „Hafenbande“ für die musikalische Eröffnung, bevor Gorch von Blomberg von der Kulturwerkstatt und Henry C. Binker vom Speicher am Kaufhauskanal den neuen Nachbarn begrüßten und sich anerkennend über die neue Location äußerten und eine „gute Nachbarschaft“ wünschten.
Auch der Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, derzeit krankgeschrieben, war mit seiner Ehefrau Susanne auf einen Sprung vorbeigekommen um zu gratulieren, ebenso wie Jürgen Heimath (SPD), Ralf-Dieter Fischer (CDU) und Britta Herrmann (Grüne), die jeweiligen Fraktionsvorsitzenden ihrer Parteien in der Bezirksversammlung.
Fortan bietet die Fischhalle Musikern und Künstlern Möglichkeiten für Auftritte, „eine Belebung der Harburger Kulturszenen“, wie Werner Pfeifer betonte. Die Halle selbst wirkt viel größer, als sie eigentlich ist, weil der neue Hausherr auf die bisherige Zwischendecke verzichten konnte. Sie war aus baulichen Gründen nicht mehr notwendig, zumal sich darüber ein massiver und intakter Holzbalken-Dachstuhl verbarg, der, mittlerweile sandgestrahlt, wie neu aussieht und der Halle einen warmen Charme verleiht. Es gab aber auch die unliebsamen Überraschungen, erinnert sich Pfeifer. So musste eine unerwartete Grundstückdrainage vorgenommen werden, und die Feststellung, dass die Stützpfosten über kein Fundament verfügten, trugen auch nicht gerade zur Erheiterung bei.

Sechs dieser Deko-Nixen hat ein befreundeter Künstler Werner Pfeifer geschenkt

Viele Fenster sorgen für viel Tageslicht, ein Sanitärtrakt wurde angebaut, und während der nächsten zwölf Monate, in denen die Kaimauer saniert wird, soll auch die Außenfläche, die dann ans Wasser grenzt, hergerichtet werden. Im Café selbst gibt es am Wochenende Frühstück und nachmittags Kaffee und Kuchen, unter der Woche Mittagstisch – alles mit Bioprodukten und selbst zubereitet. Lavinia Nagel: „Das gesamte Essen (Pasta, Eintöpfe, Salate, Snacks und natürlich Getränke aller Art) geht durch meine Hände“, alles mit Blick auf die Boote im Binnenhafen.
Roland Prakken, Eddy Winkelmann, das „Trio Hafennacht“ und auch Rike Reichert erbrachten ihre musikalischen Grüße von der neuen Bühne. Als nächstes treten dort am 13. Mai, ab 20 Uhr, der Hausherr Werner Pfeifer und seine „Hafenbande“ mit Chansons und Balladen auf, am 20. Mai „Lex Liberty“ (Rock aus Flensburg). Eintritt jeweils 12 Euro. Am 27. Mai ist dann ebenfalls ab 20 Uhr Eddy Winkelmann mit dem Akkordeonisten Frank Grischek zu Gast (Eintritt 15 Euro). Vom 9.-11. Juni ist die Fischhalle dann in das Binnenhafenfest – unter anderem mit Tango und der Tanzschule Baladin – eingebunden. Eintritt frei.