Weltelite in Neugraben

Sie stellten den Ablauf der Hallenradsport-DM in Neugraben vor (v.l.) Wilfried Wiegel, Torsten Schlage (HTB-Geschäftsführer), Marco Rossmann, Karl-Heinz Knabenreich und HTB-Vize Ralph Fromhagen. Foto: pm

Weltelite in Neugraben
Kunstrad, Radball, Rad-Polo: HTB richtet DM aus

(pm) Harburg/Neugraben. Dem Harburger Turnerbund (HTB) ist ein gewaltiger Coup gelungen: Er hat die Deutschen Meisterschaften im Hallenradsport – Kunstradfahren, Radball und Radpolo –  in den Bezirk geholt.
 Hinter diesem Kraftakt verbergen sich in der Hauptsache Karl-Heinz Knabenreich, Mister Radsport im HTB und sein Abteilungsleiter Peter Jungehülsing. Seit Jahr und Tag gilt ihr Einsatz dem Radsport, wohl wissend, dass sie angesichts von Fußball, Handball, (wieder) Tennis oder Eishockey  eher eine Nischen-Sportart bedienen. Das ist jedoch kein Hindernis für sie, sich immer wieder reinzuknien – diesmal mit großem Efolg.
Am 20. und 21. Oktober wird sich die deutsche Elite, Teil der Weltelite, in Harburg einfinden und die Besten zu ermitteln. Die Wettbewerbe sollen in der Halle am Neumoorstück ausgetragen werden. Ursprünglich hatte Knabenreich die Sporthalle in der Kerschensteinerstraße bevorzugt. Dort aber hätte der gesamten Hallenboden ausgetauscht werden müssen und auch eine DM-würdige Bestuhlung fehlt dort (Oder anders gesagt: Es gibt keine.)  Dann kam Marco Rossmann, Jugendsekretär im Bund Deutscher Radfahrer (BDM) ins Spiel. Nach vielen Telefonaten, Mails, Briefen und Terminverschiebungen (von denen sich Knabenreich nie entmutigen ließ) fand sich Rossmann  schließlich für eine Hallen-Begehung in Neugraben ein (der Neue RUF berichtete) und signalisierte, sich im Verband für diesen Austragungsort stark machen zu wollen.
Mit Erfolg, wie sich jetzt zeigt.
Etwa 300 Sportler erwartet der HTB im Oktober, darunter Lisa Hattemer und Lukas Kohl (Einer), sowie die Geschwister Julia und Nadja Thürmer bzw.  André und Benedikt Bugner (beide Zweier) – alle den Insidern sicherlich ein Begriff und viel wichtiger, amtierende Weltmeister! „Ein Besuch in der Halle am Neumoorstück lohnt sich allemal,“ verspricht Knabenreich.  
Die Tageskarte kostet 10, eine Zweitageskarte 15 Euro. Wenn alles glatt läuft, rechnen die Veranstalter mit etwa 1000-1200 Besuchern pro Tag, selbst wenn Hamburg (und Harburg schon gar nicht) sowie der gesamte norddeutsche Raum, keine Hochburgen des Hallenradsports sind.  Die sind eher in Süddeutschland – in Baden Württemberg und in Hessen – anzutreffen. Nicht zufällig wurde die letzte WM in der Stuttgarter Porsche-Arena ausgerichtet: Vor 18.000 Zuschauern!  
Angesichts dieses Zuspruchs bedauert es Knabenreich, dass das Landessportamt lediglich 6000 Euro für dieses Sportereignis übrig hat. In der Vergangenheit sind  es schon mal 15.000 gewesen. Der Gesamtetat beträgt 37.000 Euro und ohne einen zuverlässigen Sponsor, die Sparkasse Harburg Buxtehude,  sie war bei der Pressekonferenz, auf der die DM vorgestellt wurde durch ihren Leiter Unternehmenskommunikation, Wilfried Wiegel, vertreten – nicht durchführbar.
Zahlen wollte Wiegel nicht nennen. Nur so viel: Die Sparkasse Harburg Buxtehude unterstützt seit über 30 Jahren Sportevents in der Region. Während der beiden Oktobertage wechseln sich zwischen 8.30 und 19 Uhr die Diszplinen in der Sporthalle im Stundenrhythmus ab, die Finals werden am Sonntag ausgetragen.  „Während es beim Kunstradfahren mucksmäuschen still ist, dürfen die Zuschauer in den anderen Disziplinen ihre Favoriten lautstark anfeuern, erläuterte Rossmann. Als Hallenkommentator konnte Gundmar Köster, ein Fachmann und Sprecher der Polizei in Bremen,  gewonnen werden. Wer  die Schirmherrschaft übernimmt, steht noch nicht fest. Knabenreich liebäugelt mit der Sozialsenatorin Melanie Leonhard, eine gebürtige Harburgerin.