Verantwortungsbewusstes Exitszenario erwartet

Wirtschaftsverein -Arnold G. Mergell und Franziska Wedemann: Die SPD hat (außer den beiden Ministern Scholz und Hubertus Heil) noch keinen Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet

Verantwortungsbewusstes Exitszenario erwartet.

Wirtschaftsverein wendet sich mit Video an Minister.

Franziska Wedemann, 1. Vorsitzende des Wirtschaftsvereins und Geschäftsführerin einer Großbäckerei (Backhaus Wedemann) mit 100 Mitarbeitern in der 4. Generation und Arnold G. Mergell, stv. Vorsitzender und Geschäftsführer eines Chemieunternehmens (Oleo Chemicals) mit 50 Mitarbeitern in 4. Generation, bedankten sich bei der Politik für die bereits umgesetzten Forderungen, formulierten jetzt aber drei wichtige Punkte für die Wirtschaft und wendeten sich in einem veröffentlichten Video (https://www.youtube.com/watch?v=6JJhvbVfCFg&t=3s) an vier Politiker; nämlich den Finanzsenator Olaf Scholz (SPD), Ex-Hamburger Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), aktueller Bürgermeister, an den Wirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) sowie an den Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).
Darin heißt es: „Wir, Franziska Wedemann, erste Vorsitzende und Arnold G. Mergell, stellv. Vorsitzender des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden, beziehen Position für unsere 260 Mitgliedsunternehmen. Diese stellen über 40.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Hamburger Süden. Der coronabedingte Lockdown geht jetzt in die 4. Woche (bei Erscheinen dieses Beitrags in die 5 Woche – die Red.). Vor drei Wochen haben wir in unserer 1. Videobotschaft die Politik aufgefordert (Der Neue RUF berichtete), an den entscheidenden Stellschrauben für den Mittelstand nachzubessern. Das ist inzwischen geschehen. Wir bedanken uns ausdrücklich bei der Politik, der Agentur für Arbeit, den Förderbanken und den Geschäftsbanken und Sparkassen. Die Programme kommen an, und erste Zahlungen sind bereits erfolgt. Besonders begrüßen wir den neu aufgelegten KFW-Schnellkredit, der für profitabel arbeitende Unternehmen 100% der Kreditsumme durch die KfW absichert.
Soweit die Fakten. Aber wenn „50 % der Wirtschaft Psychologie ist“ (Alfred Herrhausen), braucht die Wirtschaft – und nicht nur diese – jetzt noch drei wichtige Signale: Ein verantwortungsbewusstes Exitszenario, mit einem Datum oder konkreten Handlungsvoraussetzungen, sollte in der Nachosterwoche konkretisiert werden. Das wäre ein wichtiges Signal an die 95 % der Staatsbürger, die die bisherigen Restriktionen begrüßen und auch umsetzen.
Besonders für die mittelständischen, inhabergeführten Betriebe ist ein späterer Teilerlass der jetzt gewährten Kredite erforderlich. Dieser Teilerlass kann an den Erhalt der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze gekoppelt werden. Damit wird die Investitionsneigung der Unternehmen nach der Coronakrise gestärkt, die dann mit einem besseren Rating in die Verhandlungen mit ihren Banken eintreten können. Daneben wäre auch dies ein wichtiges psychologisches Signal der Politik an den Mittelstand, dass auch die Politik an einer schnellen Erholung der Wirtschaft interessiert ist.
Zuletzt appellieren wir an die SPD. Dort wurde noch kein Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet. Während die Minister Scholz und Heil gute Arbeit leisten, wird von der SPD-Führung eine Vermögensabgabe gefordert. Eine solche Forderung ist in der augenblicklichen Situation Gift für den Mittelstand. Ein solches Signal zu dieser Zeit zu senden, bringt Unsicherheit und führt nicht dazu, die Krise und vor allem die Zeit danach schnell und gut zu überwinden.
Das Video darf gerne wieder viel und schnell geteilt werden.
Wir wünschen unseren Mitgliedsunternehmen und Freunden des Wirtschaftsvereins weiterhin Gesundheit, starke Nerven und Optimismus für die kommenden Wochen“!