Unbestellte Pflanzensamen nicht aussäen

Derzeit werden Saattüten von Unbekannten verschickt. Diese soll man nicht aussehen warnt das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Foto: Wolfgang Eckert/Pixabay

Unbestellte Pflanzensamen nicht aussäen.

Pflanzenschädlinge auf Weltreise.

Weltweit bekommen Menschen derzeit Päckchen mit Pflanzensamen zugeschickt, die sie nicht bestellt haben. Der konkrete Absender ist unbekannt. Die Spur führt jedoch nach Asien. Die Welle der mysteriösen Saatgutsendungen schwappt von der USA auf Europa über. Eine Abfrage des Julius Kühn-Instituts in den für Pflanzengesundheit zuständigen Behörden der Bundesländer hat ergeben, dass auch aufmerksame Bürgerinnen und Bürger in Deutschland bereits solche Päckchen erhalten haben. Die Dunkelziffer dürfte höher sein, denn nicht jeder schaltet die Behörden ein.
Es wird vermutet, dass es sich bei den genannten Fällen um eine Betrugsmasche handelt, durch die Verkäufer die Anzahl ihrer Verkäufe, gekoppelt mit falschen Kundenbewertungen, erhöhen. Aufgrund der Umstände ist es wahrscheinlich, dass die phytosanitären Anforderungen nicht beachtet wurden. Zumal auch nicht angegeben wird, um welche Pflanze es sich handelt. So könnten darunter nichtheimische invasive Pflanzenarten beziehungsweise Unkräuter sein. Auch wenn dies nicht der Fall ist, so können sich am und im Saatgut Krankheitserreger befinden, wie Pilze, Bakterien oder Viren, die in Europa als Quarantäneschadorganismen eingestuft sind und deren Einschleppung unbedingt verhindert werden soll.
Was vielleicht als Werbeaktion von Online-Händlern gedacht ist, könnte für unsere heimischen Gärten, Parks, Wälder und Felder zur Gefahr werden. Aus diesen Gründen sollten die Samen nicht ausgesät werden und sind möglichst im Hausmüll zu entsorgen, also auch nicht über den Kompost oder die Biotonne. Weitere Informationen für die einzelnen Bundesländer gibt es unter https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/ansprechpartner.html.