Towers bestehen in Ehingen

Towers bestehen in Ehingen.

Stärkste Defensive punktet gegen stärkste Offensive.

Auf dem Weg zum Heimrecht in der ersten Playoffrunde ist den Hamburg Towers ein Big Point gelungen. Beim in dieser Saison überzeugenden Team Ehingen Urspring ließen sich die Schützlinge von Headcoach Mike Taylor auch von zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen nicht vom Kurs abbringen und gewannen mit 83:70 (57:51, 36:37, 19:20).
Da sich Jürgen Rich am Vortag des Spiels bei seinem Auftritt für Kooperationspartner SC Rist Wedel eine Bänderdehnung im Knöchel zuzog, dünnte sich die Guard-Rotation noch weiter aus. Zusätzlich fehlen bereits seit Längerem René Kindzeka (Innenbandanriss im Knie), Hrvoje Kovacevic (Muskelfaserriss in der Wade) und Scootie Guyton (Bänderriss im Knöchel). Zumindest die Starting Five blieb davon unbeeinflusst. Um die athletischen Ehinger im Zaum zu halten, entschied sich Taylor schnell für eine Small-Ball-Formation ohne nominellen Center. Entsprechend temporeich entwickelte sich die Partie. Den Towers als Inhaber der stärksten ProA-Defensive gelang es dabei recht gut, die beste Offensive der Liga zu kontrollieren – abgesehen davon, dass mit Seger Bonifant und Tanner Leissner zwei brandgefährliche Distanzschützen je einmal völlig offen abdrücken durften. Dafür haderten die Gäste mit ihrer Offensive. Ein Dreier von Talent Justus Hollatz mit dem Viertelbuzzer brachte Hamburg immerhin auf 19:20 heran.
Ein Vorgeschmack auf Viertel zwei, denn das begann direkt mit zwei Treffern aus 6,75 Metern durch die Ami-Kumpels Barham und Beech. Topscorer Barham legte nach, und sein Team führte vor Augen von Ex-Turm Enosch Wolf, der aus dem benachbarten Tübingen angereist war, plötzlich mit 32:24 (14. Minute). In den folgenden 4:10 Minuten verzichtete der Tabellendritte allerdings aufs Punkten, weswegen die Überraschungsmannschaft das Spiel wieder auf den Kopf stellte (33:32/19.). Taylor musste innerhalb von eineinhalb Minuten gleich zwei Auszeiten nehmen. Zur Halbzeit führten die Gastgeber mit 37:36.
Nach dem Seitenwechsel waren die Wilhelmsburger defensiv auf dem Posten. Einziges Manko: das Rebounding. Den Baden-Württembergern standen dadurch einige Wurfversuche mehr zur Verfügung, folglich konnte sich der Favorit trotz solider Quoten aus dem Feld nicht absetzen. Das 46:42 (25.) nach zwei Zazai-Freiwürfen war da schon eine verhältnismäßig gigantische Führung. Ein linkshändiger Dunk von Justin Raffington brachte die Towers-Bank erstmals auf ihre Füße (52:47/29.). Dank guter Ballbewegung erhöhte sich der Vorsprung zum Viertelende auf 57:51, ein ausbaufähiger Vorsprung, den die Hamburger nicht mehr aus der Hand gaben.
Ein technisches Foul gegen die Urspringer Bank in der Viertelpause sorgte prompt für einen ordentlichen Beginn des finalen Abschnitts, da Max Montana den fälligen Freiwurf lässig verwandelte. Der Auftakt für eine starke Phase der Nachverpflichtung mit den glänzend roten Schuhen, die einen Korbleger, einen Dreier sowie ein Dreipunktspiel folgen ließ (66:53/33.). „Jetzt ganz cool zu Ende spielen“, riet Wolf vom Spielfeldrand. Die Towers ließen nichts mehr anbrennen.
„Ich bin begeistert von meinen Jungs, besonders davon, wie sie mit der Verletzungsproblematik umgegangen sind. In der zweiten Hälfte haben wir den Ball besser bewegt, was zum Großteil an Justus Hollatz lag. Es ist kaum in Worte zu fassen, wie stolz ich auf ihn bin. Die kommenden beiden Begegnungen absolvieren die Towers daheim. Am16. März gastieren die extrem abstiegsgefährdeten White Wings Hanau in der edel-optics.de-Arena. Tip-Off ist um 19.30 Uhr.