SPD soll das Unternehmerbashing unterlassen

Wirtschaftsverein -Arnold Mergell: Firmen können nicht für politisches Versagen verantwortlich gemacht werden

SPD soll das Unternehmerbashing unterlassen.

Wirtschaftsverein: Vorwürfe sind unerträglich.

Der Wirtschaftsverein aus Harburg erwartet von der Bundes-SPD, das Unternehmerbashing zu beenden.
Die 1. Vorsitzende Franziska Wedemann weist ausdrücklich darauf hin, dass die Corona-Pandemie die Unternehmen im letzten Jahr sehr gefordert habe. Aufgrund von Kurzarbeit und der Coronahilfen hätten viele das Jahr mit einem „blauen Auge“ abschließen können. Ein verantwortungsvoller Umgang beim Arbeitsschutz sei für die Unternehmen und Betriebe des Wirtschaftsvereins selbstverständlich, betonte sie. „Bereits im letzten Jahr haben die Unternehmen umfangreiche Maßnahmen zur Infektionsverhütung eingeführt. Ab dieser Woche bietet die Mehrzahl der Unternehmen und Betriebe ihren Mitarbeitenden freiwillige Selbsttests an und hoffen auf eine rege Teilnahme. Weitere Unternehmen stehen in den Startlöchern, sobald die Tests für sie verfügbar sind“, berichtete Wedemann. Umso unglücklicher sei der Wirtschaftsverein über die aktuelle politische Meinungsbildung, „die – bereits vom Wahlkampf geprägt – den Unternehmern Verantwortungslosigkeit vorwirft.
Ihr Stellvertreter Arnold Mergell sagte seinerseits: „Ganz nach dem Motto „jetzt muss die Wirtschaft auch endlich einmal einen Beitrag leisten“ werden die Firmen für politisches Versagen verantwortlich gemacht.“ Der Höhepunkt in diesem neu entdeckten „Klassenkampf“ sei erreicht worden, als Ralf Mützenich, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, am Montag dieser Woche von Unternehmen gesprochen habe, „die ihre Mitarbeiter zur Präsenzpflicht ‚zwingen‘ würden.“
Diese Wortwahl sei hier bewusst gewählt worden und bediene uralte Vorurteile, „die wir seit Langem überwunden haben“, kritisiert Mergell und erläuterte: „Gerade Produktionsbetriebe können mobiles Arbeiten nur bedingt anbieten.“
„Diese indirekten Vorwürfe sind mittlerweile unerträglich, schaden dem Betriebsfrieden und stellen einen direkten Angriff auf die mit den Gewerkschaften gelebte Sozialpartnerschaft dar“, empörte sich Franziska Wedemann und stellte klar: „Die Unternehmen nutzen schon im ureigensten Interesse alle Möglichkeiten aus, um ihre Mitarbeitenden zu schützen – kein Unternehmen gefährdet die Gesundheit seiner Beschäftigten fahrlässig!“
Sie fordert die SPD auf, die Pandemie nicht dazu zu missbrauchen, „Zwietracht zwischen der Wirtschaft und der Gesellschaft zu säen, um einen kurzfristigen politischen Vorteil zu erzielen.“
Der damit angerichtete Schaden wäre noch sicht- und fühlbar, lange nachdem die Pandemie bereits überwunden ist, befürchtet sie.