„Sind sehr erschrocken darüber!“

„Sind sehr erschrocken darüber!“

Gab es Fehlverhalten in der Kita Plaggenmoor?

Die Vorwürfe, die in einigen Hamburger Medien über die sogenannte DRK-„Übergangskita“ Plaggenmoor im Neubaugebiet Elbmosaik erhoben werden, wiegen schwer. Laut Aussagen betroffener Eltern und einer ehemaligen Mitarbeiterin der DRK-Kita, sollen verhaltensauffällige Kinder von Mitarbeiterinnen mit Essensentzug und sogar körperlicher Gewalt bestraft worden sein. Darüber hinaus sollen nach Aussagen der Eltern bestimmte Kinder von den Kita-Mitarbeiterinnen gemobbt worden sein. Als Konsequenz sollen laut DRK-Pressesprecherin Sabine Spatzek zwei Mitarbeiter freigestellt worden sein – ob es weibliche oder männliche Mitarbeiter sind, wollte Spatzek nicht beantworten. DRK-Vorstand Harald Krüger bestätigte die Freistellung und zeigte sich angesichts der vermeintlichen Vorwürfe betroffen: „Wir sind sehr erschrocken darüber, dass es solche Vorfälle in einer unserer Kitas gegeben haben soll. Das von Eltern geschilderte Verhalten entspricht nicht unseren Vorstellungen von Kita-Betreuung und auch nicht dem, was in unseren Einrichtungen üblicherweise gelebt wird. Wir haben, nachdem wir von den Vorwürfen erfahren haben, sofort begonnen, diesen auf den Grund zu gehen. Es wurden ausführliche Gespräche mit den Eltern geführt, eine Supervisorin und eine Fachberatung eingebunden. Es wird noch in dieser Woche (ab 1.6.) eine zusätzliche stellvertretende Kita-Leitung geben. Mit der zuständigen Kita-Aufsicht der Stadt sind wir momentan im Austausch darüber, welche Maßnahmen darüber hinaus getroffen werden können, um eine bestmögliche Betreuung für die Kinder auch in dieser Kita zu gewährleisten. Zudem haben wir uns im Einvernehmen mit der Kita-Aufsicht entschieden, im Sinne des Kinderschutzes zwei Mitarbeiter aus der Kita Plaggenmoor freizustellen. Der Schritt erfolgt, da derzeit nicht sicher auszuschließen ist, dass die Kinder durch Fehlverhalten dieser Mitarbeiter gefährdet werden könnten.“
Zu den eingeleiteten Maßnahmen gehören laut Krüger beispielsweise: zusätzliche pädagogische Fortbildungen für die Mitarbeiter, Teambegleitung durch Fachberatung und Supervisorin, Erweiterung des Sonnenschutzes und Verbesserung des Sichtschutzes für das Außengelände, Überlegungen zu besserem Schallschutz/Lärmdämmung in den Containern und die Verbesserung der Elternkommunikation (Elternabend/Aushänge/persönliche Ansprache). Vor dem Hintergrund der massiven Vorwürfe haben SPD und CDU auf der jüngsten Sitzung der Bezirksversammlung einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, der einstimmig angenommen wurde. Danach sollen DRK-Vertreter im Jugendausschuss am 6. Juni im nichtoffiziellen Teil Stellung zu den Vorwürfen nehmen.