Seifenpaten gesucht!

priv. -Skizze: Nicht aus Steinen soll es er gebaut werden sondern aus Seifen ± der öffentliche Platz im Kunstverein.

Seifenpaten gesucht!.

Rathausplatz aus Seifenstücken nachpflastern.

Der Harburger Rathausplatz aus unzähligen Seifenstücken nachgepflastert als eine großformatige soziale und im besten Sinne öffentliche Skulptur: Das ist der Vorschlag der irischen Künstlerin Jesse Jones für ihre Ausstellung, die von Juli bis September 2019 im Kunstverein Harburger Bahnhof zu sehen ist. Entstanden ist diese besondere Idee aus der Harburger Geschichte und dem Standort des Kunstvereins heraus.
Bis in die 1890er-Jahre stand an dem Ort, an dem 1896/97 der Harburger Bahnhof errichtet wurde, die öffentliche Badeanstalt. Sie befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Fabriken, die sich im Zuge der Industrialisierung in Harburg ansiedelten und war, lange bevor jede Wohnung ein Bad besaß, der Ort, an dem man sich waschen konnte. Am Schellerdamm gab es in Harburg eine Seifenfabrik und Iwan Budnikoswky eröffnete am heutigen Schloßmühlendamm sein erstes Geschäft als Seifen Groß- und Einzelhandel.
Der Rathausplatz ist heute ein zentraler öffentlicher Platz – auch er steht in Zusammenhang mit Harburgs Selbstverständnis und der Gemeinschaft von Bürgern, die eine Stadt und einen Stadtteil überhaupt ausmachen. „Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die Pflasterung einen Mittelpunkt hat, der von sechs Kreisen gebildet wird, und sich von dort aus wellenförmig ausdehnt?“, fragt Annette Hans vom Kunstverein Harburger Bahnhof und erläutert: „Die Kreise und Wellen werden für das Projekt im Kunstverein als Bild verwendet, wie sich Einzelne und Gruppen zueinander verhalten und dafür wie eine Tat, ein Wort, eine Regel und ein Ritual buchstäblich Wellen schlagen.“
Deshalb dienen die Seifenstücke auch als Ausgangspunkt für Zusammenkünfte und Gespräche: Was verbinden Sie mit Seife? Welche öffentlichen Plätze oder Treffpunkte besuchen Sie in Harburg und wie nutzen Sie sie? Welche Wege gehen Sie? Was würden Sie gerne tun, werden aber daran gehindert? Und was hat das mit Seife zu tun? Diese und andere Fragen stellt das Projekt in öffentlichen Veranstaltungen, Spaziergängen und einer Zeitung.
Die Skulptur bietet dafür den Rahmen, sie ist betret- und benutzbar wie der Rathausplatz selber. Daher die Aufforderung: Bauen Sie mit an diesem alternativen Platz und übernehmen Sie eine Seifenpatenschaft: Für 1/10/100 oder 1000 (Kern-)Seifen, die eckig und fest sind und aus denen sich der Platz nachpflastern lässt. Weitere Informationen unter info@kvhbf.de oder 040 76753896.