Schwimmenunterricht nur in Neugraben?

pm -Natalia Sahling: Neugraben hat Vorrang

Schwimmenunterricht nur
in Neugraben?.

SPD: Kein akuter Bedarf in Harburg.

Schwimmunterricht, der wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten ausgefallen ist, sollte tunlichst nachgeholt werden – wünscht sich die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung. Wie Natalia Sahling, stellv. SPD-Fraktionsvositzende sagte, sei eine grundlegende Schwimmfähigkeit der Kinder nicht nur zwingend notwendig – sie sei seitens der Schulbehörde auch vorgesehen. Daraus resultiere, dass nicht nur der Schwimmunterricht obligatorisch sei sondern auch dessen Durchführung,
Der Schwimmunterricht findet in der Regel in den Klassen 3 und vier statt doch können nur 80 Prozent der Kinder auch tatsächlich schwimmen. Diese Quote dürfte aktuell höher ausfallen, weil Viertklässler denen jetzt kein Schwimmunterricht angeboten werden konnte, ohne entsprechende Kenntnisse in die 5. Klasse wechseln würden. Drittklässler könnten das Versäumte hingegen in der 4. Klasse nachholen. Die rot-grüne Koalition im Harburger Rathaus erwartet jetzt von Bäderland Hamburg und dem Verein Aktive Freizeit zusätzliche Schwimmzeiten zur Verfügung zu stellen, um das Versäumte nachzuholen. SPD und Grüne formulierten eine entsprechende Anfrage um entsprechende Möglichkeiten auszuloten.
Die CDU nahm dieses Thema zum Anlass um einen Antrag einzubringen. Sie forderte die Fachbehörde ein weiteres Mal auf, Mittel für eine Schwimmhalle im Harburger Stadtgebiet zu Verfügung zu stellen, weil aktuell alle Kinder zur Schwimmhalle in Neugraben fahren müssen. Die neuen Schwimmhalle sollt e über ein 25 m – Becken verfügen, so dass auch Schwimmwettkämpfe dort durchgeführt werden könnten. Nicht zuletzt sollte es von der Öffentlichkeit genutzt werden können. Auf eine entsprechende Anfrage der CDU habe der Senat mit Nein geantwortet, bedauerte der CDU-Abgeordnete Uwe Schneider, doch in der Bezirksversammlung bestünde nun die Möglichkeit ein einstimmiges Ja auf den Weg zu bringen. Das sei eine gute Basis um Druck aus dem Bezirk zu machen, meinte Schneider. „Wir müssten nur etwas anschieben,“ so Schneider weiter. Er betonte, dass Grundschülern aus Harburg eine Kombibad in Neugraben wenig nütze. Deshalb solle die Bezirksversammlung nicht lange zögern.
Die SPD sieht hingegen keinen Bedarf für Harburg. Grund: Mit den Neubaugebieten in Neugraben und Fischbeck wachse der Bezirk in der Hauptsache in diesem Bereich, weshalb der Standort Neugraben diesbezüglich Vorrang genieße, führte Sahling aus. Sie empfahl, eine Machbarkeitsstudie anzuschieben. Das sei verlorene Zeit, konterte Schneider, dessen Partei jetzt Handlungsbedarf sieht. Für die Christdemokraten fragte außerdem Rainer Bliefernicht, woher die Zeiten für den jetzt nachzuholenden Schwimmunterricht kommen sollen. Für de Grünen zuckte Michael Sander zunächst mit den Schultern um dann festzustellen: Das werde wohl auf Kosten des öffentlichen Schwimmbetriebs gehen müssen. Der Antrag der CDU wurde zur weiteren Beratung in den Stadtentwicklungsausschuss überwiesen.