Schnelltestungen auf den Elbinseln (noch) nicht möglich

Ein Blick auf die Übersichtskarte der Sozialbehörde (Stand 11. März 2021 17 Uhr) zeigt dass es auf den Elbinseln keinen Standort für Schnelltestungen gibt Screenshot: au

Schnelltestungen auf den Elbinseln (noch) nicht möglich.

Angebot soll kontinuierlich ergänzt werden.

Der Aufschrei war groß Anfang letzter Woche: Am Wochenende hatte der Senat mitgeteilt, dass Hamburg bereits erste Planungen konkretisiert habe, um den Hamburgerinnen und Hamburgern ab dem 8. März einmal pro Woche ein kostenloses Schnelltest-Angebot machen zu können. Die kostenlosen Schnelltests gehören zur neuen Corona-Teststrategie des Bundes und sollen helfen, die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern und Öffnungen zu ermöglichen. In diesem Zuge habe man laut Sozialbehörde 27 der bereits in Hamburg ansässigen Testzentrumsbetreiber sowie 18 Hamburger Apotheken für die neue Teststrategie gewinnen können, ebenso wie 67 Hausarztpraxen.
Die Auflistung der Testmöglichkeiten aber zeigte: Schnelltest-Möglichkeiten südlich der Elbe waren zu dem Zeitpunkt nicht gelistet, weder in Wilhelmsburg, Harburg oder Neugraben, die Empörung dementsprechend groß. Wurde der Süden „wieder“ mal vergessen? – fragten sich nicht nur die Medien.
Das allerdings verbuchte Julia Offen, stellvertretende Senatssprecherin, am Dienstag während einer Pressekonferenz als kleines Missverständnis. „Wir haben auch südlich der Elbe ein Angebot für das Thema Schnelltestung, sowohl Hausarztpraxen als auch Apotheken bieten das an!“ Diese tauchten aber nicht in der Liste auf, weil man Schlangenbildungen vermeiden wolle. Terminbuchungen seien deswegen online über https://eterminservice.de/terminservice oder über die Rufnummer 116117 möglich. Mittlerweile gibt es (Stand Donnerstag, 11. März, 17 Uhr) in Harburg und Neugraben einige wenige Anlaufstellen für die kostenlosen Schnelltestungen. Und auf den Elbinseln? Wer einen Blick auf die Übersichtskarte der Sozialbehörde, verfügbar unter www.hamburg.de/corona-schnelltest, wirft, sieht schnell – nichts! „Keine Angebote für Menschen in Billstedt-Finkenwerder-Veddel-Wilhelmsburg – dabei ist Hamburg-Mitte immer noch trauriger Spitzenreiter bei den Inzidenzzahlen – „Die ganze Stadt im Blick“??? Wohl eher blinder Fleck bei SPD und Grün“, kommentierte DIE LINKE., Bezirksfraktion Hamburg-Mitte, die Übersichtskarte auf Facebook.
Genaue Auskünfte, ab wann in Wilhelmsburg, Veddel, Kirchdorf-Süd oder Georgswerder kostenlose Schnelltestungen zur Verfügung stehen, konnte die Sozialbehörde nicht machen. Deswegen solle man sich online oder per Telefon einen Termin für einen Schnelltest buchen. „Weil es täglich variiert, welche Arztpraxis gerade Kapazitäten verfügbar hat und überhaupt ein Angebot machen kann, sind diese über das Onlinetool beziehungsweise die Rufnummer 116117 buchbar – so wird Patientinnen und Patienten erspart, vergeblich eine Terminvereinbarung bei einer Praxis anzustreben, die gar kein Angebot machen kann – sondern es ist tagesaktuell verfügbar, wo zeitnah ein Schnelltest durchgeführt werden kann. Die Anzahl der Standorte wird kontinuierlich ergänzt. Nachdem der Beschluss zur Einrichtung der kostenlosen Testmöglichkeiten erst Ende vergangener Woche gefallen war und die Verordnung des Bundes hierzu erst am Sonntag erlassen wurde, war am Montagmorgen selbstverständlich noch nicht das vollständige Angebot verfügbar. Weiterhin wird daran gearbeitet, zusätzliche Testmöglichkeiten verfügbar zu machen“, erklärt Martin Helfrich, Pressesprecher der Sozialbehörde.
Bei der Nutzung des Online-Tools ist aber Vorsicht geboten, da lediglich die Luftlinie als Entfernung angegeben wird. So wird einem für die Postleitzahl 21109 eine Praxis in Ochsenwerder als nächster Schnelltest-Standort mit vier Kilometer Entfernung angegeben!