Sanierungs-Pläne für Marktpassage vorgestellt

So sieht ein erster Entwurf der umgestalteten Marktpassage aus.

„Das ist keine Schmalspursanierung“
Sanierungs-Pläne für Marktpassage vorgestellt

(mk) Neugraben. Erst der Marktplatz, nun die Marktpassage – auch die in die Jahre gekommene Fußgängerzone im Herzen von Neugraben soll modernisiert werden.

Nicoai Soyka vom Planungsbüro „Schöne Aussichten“ referierte über die Modernisierung der Marktpassage.
Fotos: mk

Auf der jüngsten Sitzung des Regionalausschusses Süderelbe am 15. November stellte das Planungsbüro „Schöne Aussichten“ seine Vorstellungen für die Umwandlung vor.
Wie bereits beim Marktplatz, erläuterte auch diesmal Stadtplaner Nikolai Soyka die Planungen, die laut seiner Aussage lediglich als erste Entwürfe zu betrachten seien. Demnach würde die fischgrätenähnliche Pflasterung des Marktplatzes in der Marktpassage weitergeführt werden. Die linke und rechte Seite der Marktpassage sollen nach dem neuen Konzept zukünftig möglichst frei von Mobiliar, Radständern oder sonstigen Gegenständen bleiben.
Stattdessen sei geplant, dass diese Dinge in die Mitte der schlauchförmigen Marktpassage rücken. Bis auf einen Baum sollen alle erhalten bleiben, die oft als zu hoch beanstandeten Baumumfassungen würden bestehen bleiben. Grundsätzlich solle überall Barrierefreiheit herrschen, das zu gewährleisten sei aber wegen der unterschiedlichen Beschaffenheit der Ladeneingänge ziemlich schwierig. Überall würde wohl kein problemloser Übergang von der Marktpassage in die jeweiligen Geschäfte möglich sein. Seitliche Rampen wären eventuell eine Lösung, aber auch nicht wegen des dann fehlenden direkten Zugangs überall praktikabel, erläuterte Soyka.
Besonderes Augenmerk legte der Planer auf den Mittelstreifen der Marktpassage. Hier sollten nach Aussage von Soyka generell Mobiliar, Werbeschilder oder Kinderspielgeräte ihren Platz finden. In der Prüfung seien noch elektrische Anschlüsse und Hülsen für Tannenbäume. Letzteres wäre eine Premiere im öffentlichen Raum, stellte der Referent fest. Dieser wies auch auf die Verbesserung der Entwässerung hin, die in der Marktpassage nicht DIN-gerecht sei. Sein Planungsbüro stellt sich die Entwässerung mittels einer Rinne vor. Taktile Elemente (Bodenindikatoren mit Rillen und Rippen) sollen sehbehinderte und blinde Personen gefahrlos durch die Marktpassage leiten.
Darüber hinaus ist ebenfalls an eine Modernisierung der Beleuchtung gedacht. Die Masten mit den Lampen würden bleiben, statt Glühbirnen würden LED-Lichter zum Einsatz kommen. An den Eingängen zur Fußgängerzone und an Kreuzungspunkten sollen zusätzliche Leuchten installiert werden, sagte Soyka. Der Planer kündigte Einzelgespräche mit allen Eigentümern der Grundstücke in der Marktpassage über die Details an. Da in der Fußgängerzone Radfahren nicht erlaubt ist, würden man die Radständer eher im Übergangsbereich zu einem Wohngebiet ansiedeln. Alles, was mit dem Fahrrad zu tun habe, sollte in den äußeren Bereich gedrängt werden. betonte Soyka.
Dieser gab die Kosten für die Umgestaltung der Marktpassage, die im Rahmen der Integrierten Stadtteilentwicklung Neugraben Zentrum/ Bahnhofssiedlung/Petershofsiedlung (RISE) läuft, mit rund zwei Millionen Euro an. Angesichts des vorgegebenen Finanzrahmens müsste man bei den Planungen auf „Goodies“ (Bonbon, Zückerchen) verzichten. Damit meine er beispielsweise überdachte Fahrrad-Häuschen, metallene Baumroste oder skulpturale Kinderspielgeräte.
Zugleich verwahrte er sich gegen Vorwürfe, die Modernisierung der Marktpassage sei eine „Sanierung-light“. Soyka: „Das ist keine Schmalspursanierung der Marktpassage. Im Gegenteil. Das ist eine tolle Sache. Der im gleichen Stil sanierte Marktplatz und die Marktpassage werden eine große Aufwertung des Neugrabener Zentrums darstellen.“ Wenn alles nach Plan laufe, soll circa Anfang 2019 der Start der Sanierung sein, gegen Ende 2019 wird mit der Fertigstellung der modernisierten Marktpassage gerechnet, so Soyka.