Regionalliga Nord der Herren 2022/2023:

Regionalliga Nord der Herren 2022/2023:.

Topspiel in Hildesheim
Neun Spiele, sehr interessante Partien sowie das eine oder andere Derby – der vierte Spieltag
der Regionalliga Nord dürfte für gute Unterhaltung sorgen. Eine Partie ragt dabei allerdings ein
wenig heraus: In Hildesheim trifft die Überraschungsmannschaft auf den Titelfavoriten, das
Duell des Spitzenreiters mit seinem Verfolger gilt als absolutes Topspiel.
Hannover 96 II – TSV Havelse (Sa., 13 Uhr)
Nach einer einjährigen Auszeit lädt das Eilenriedestadion nun wieder zum Derby zwischen 96
und dem TSV. Dabei tritt der Gastgeber mit einer durchwachsenen Bilanz an: Dem 2:0-
Auftaktsieg gegen Teutonia schlossen sich die Niederlagen gegen Rehden (0:2), Flensburg
(0:3) und am Mittwoch gegen den VfB Lübeck (1:4) an. Dabei offenbarte das Team regelmäßig
eine recht gute Einstellung, aber auch deutliche Probleme mit der Effektivität. Die 96-Offensive
benötigt zu viele Chancen für einen Treffer, und es fehlt zudem an der Durchschlagskraft. Das
soll nun natürlich gegen den Nachbarn besser werden. Der Gast war mit einer ausgeglichenen
Bilanz (1-1-1) zum Heimspiel gegen den Bremer SV angetreten, kam am Mittwoch aber trotz
Überzahl nicht über eine Punkteteilung (1:1) hinaus. Dabei hatte der TSV Havelse durchaus ein
Chancenplus zu verzeichnen. Zum Derby treten also zwei Teams an, deren Offensiv-Potenzial
noch nicht ausgenutzt wurde.
Phönix Lübeck – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Eine Festung wurde aus dem Adlerhorst noch nicht: Dreimal trat Phönix bereits zu einem
Heimspiel an, dreimal gingen die Punkte an den Gegner. Nach den Niederlagen gegen St. Pauli
II (1:3), Atlas Delmenhorst (0:2) und nun gegen Teutonia (0:1) möchte der Gastgeber jetzt
endlich mal drei Punkte vor eigenem Publikum holen. Dabei helfen soll Tobias Damsgaard (24):
Der Abwehrspieler wurde kurzfristig vom dänischen Vendsyssel FF verpflichtet. Der Gast aus
Rehden trat bislang erst einmal in der Fremde an und verlor dabei mit 0:3 in Hildesheim. Insofern
wird vermutlich auch der BSV sehr hart an einer Premiere arbeiten.
Holstein Kiel II – SC Weiche Flensburg (So., 14 Uhr)
Noch ohne Sieg, zuletzt aber zweimal ungeschlagen: Den Niederlagen gegen den HSV II (0:4)
und Atlas Delmenhorst (1:2) ließ Holstein II zuletzt die Remis gegen Teutonia (2:2) und Rehden
(1:1) folgen. Nun soll logischerweise der erste Sieg her. Allerdings: In Kiel tritt ein Gegner an,
der etwas gutzumachen hat. Nach drei Siegen und einem guten Start verlor Weiche am
Mittwochabend mit 1:3 gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim. „Wenn Du die eigenen Chancen
nicht nutzt und so viele Fehler machst, dann darfst Du Dich auch nicht beklagen, wenn Du am
Ende das Spiel verlierst“, meinte Thomas Seeliger nach der unerwarteten Pleite. Der Weiche-
Coach erwartet nun die richtigen Schlüsse: „Niederlagen gehören beim Fußball dazu, wir
müssen sie aufarbeiten und nach vorn blicken.“
Kickers Emden – Eintracht Norderstedt (So., 14 Uhr)
Die Kickers warten auch nach dem vierten Spiel noch auf die ersten Punkte. Der Neuling hatte
es in den Partien gegen Weiche Flensburg (0:2), den VfB Lübeck (0:3), den TSV Havelse (1:3)
und zuletzt den SSV Jeddeloh (0:4) aber auch mit ziemlich starken Gegnern zu tun bekommen.
Ob die Eintracht aus Norderstedt auch in dieser Spielzeit zu den Schwergewichten zählen wird,
ist dagegen noch nicht ganz sicher: Bislang wartet der Gast ebenfalls noch auf den ersten
Saisonsieg (0-3-1). Vor dem 3:3 gegen den HSV II an diesem Dienstag hatte Trainer Olufemi
Smith durchgegriffen und mit Kapitän Juri Marxen sowie Abwehrchef Fabian Grau zwei
etablierte Stammkräfte auf die Bank gesetzt. Später kommentierte der Eintracht-Coach das
Spektakel so: „Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs. Wir wollten nach dem Spiel in Drochtersen
eine Reaktion zeigen, und das haben die Jungs bravourös gemacht.“ Nun geht es um den ersten
Saisonsieg, für die Eintracht und für die Kickers.
FC St. Pauli II – TuS Blau-Weiß Lohne (So., 14 Uhr)
Nach zwei Auswärtsspielen war St. Pauli am Mittwochabend erstmals im Edmund-Plambeck-
Stadion angetreten und hatte mit einem 3:1 gegen die SpVgg Drochtersen/Assel überzeugt.
„Das war ein sehr intensives Spiel gegen eine sehr körperbetonte Mannschaft. Wir sind
zufrieden und wollen am Sonntag nachlegen“, kommentierte Trainer Elard Ostermann die
gelungene Heimpremiere. Der Gast aus Lohne tritt nach seinen beiden Saisonspielen ohne
einen gewonnenen Zähler bei St. Pauli an. Allerdings wird der Neuling für sich in Anspruch
nehmen, jeweils unter Wert geschlagen worden zu sein. Die Partien gegen Phönix (2:3) und
Werder (1:2) endeten jedenfalls nur mit knappen Niederlagen.
SV Werder Bremen II – Atlas Delmenhorst (So., 14 Uhr)
Der Auftaktniederlage gegen D/A (2:4) ließen die Bremer die Siege gegen St. Pauli II (2:0) und
zuletzt bei Blau-Weiß Lohne (2:1) folgen. „Ein hartes Stück Arbeit, aber ein verdienter Erfolg“,
meinte Thomas Wolter nach dem Auswärtssieg am Mittwochabend. Der Sportliche Leiter fand,
die junge Mannschaft habe sich in Abwesenheit von Routinier Philipp Bargfrede
(Trainerausbildung) „schwergetan“ und erst nach rund einer Stunde in die Rolle des klar
dominanten Teams gefunden. Am Sonntag wird Bargfrede zurückerwartet – aber dann dürfte
es auch gegen einen stärkeren Gegner gehen. Der Nachbar aus Delmenhorst ist nach drei
Partien noch ungeschlagen (2-1-0) und wusste auch beim 2:0 im Auswärtsspiel gegen Phönix
am Mittwochabend zu überzeugen.
SpVgg Drochtersen/Assel – Hamburger SV II (So., 15 Uhr)
Einer knappen 2:3-Niederlage gegen Jeddeloh hatte die Spielvereinigung die Siege bei Werder
II (4:2) und gegen Norderstedt (3:1) folgen lassen. Insofern vermochte die 1:3-Pleite bei St. Pauli
II am Mittwoch schon ein wenig zu überraschen. Noch tritt der Gastgeber offenbar nicht so stabil
wie gewünscht auf. Sein Gegner war Teil des 3:3-Spektakels in Norderstedt, wo der HSV II nach
einem Platzverweis für die Eintracht einen 1:3-Rückstand zum Remis gedreht hatte. „Wir waren
in der Überzahl diesmal deutlich besser, haben schneller, klarer und zielstrebiger gespielt. So
konnten wir uns noch einen Punkt erkämpfen“, fasste HSV-Coach Pit Reimers die Partie
zusammen. Die Freude über die Energieleistung wurde allerdings durch die schwere
Schienbein-Verletzung von Stürmer Timon Burmeister getrübt.
VfV Borussia 06 Hildesheim – VfB Lübeck (So., 15 Uhr)
Das wird ein Spiel: Nach vier Partien – etwa einem 3:1 in Flensburg am Mittwoch – ist der VfV
noch ungeschlagen (3-1-0) und empfängt den Topfavoriten nun als Tabellenführer. Man darf
wohl davon ausgehen, dass die Stimmung in Hildesheim derzeit recht gut ist und der Gastgeber
eine ganze Menge Vorfreude auf das Duell mit dem Tabellenzweiten empfindet. Der VfB gilt
allerdings als echter Prüfstein. Er tritt mit dem Optimum von neun Punkten aus drei Spielen an
und überzeugte erst am Mittwoch mit einem 4:1 gegen 96 II. Nach dem Spiel gegen die
Lübecker dürfte feststehen, ob der VfV auch langfristig ein Kandidat für die Tabellenspitze der
Regionalliga Nord ist.
Bremer SV – SSV Jeddeloh (So., 15 Uhr)
Das tat gut: In Unterzahl kam der Bremer SV beim 1:1 in Havelse am Mittwochabend zu seinem
ersten Punktgewinn. „Eine mörderische Moral“, lobte sein Trainer Torsten Gütschow begeistert.
Nun hat der Aufsteiger die Partien gegen Weiche (1:2), den VfB Lübeck (1:3) sowie Havelse
absolviert, und das gilt in Bremen als Ende der harten Duelle mit den Spitzenteams. Aber das
könnte ein Irrtum sein. Im SSV Jeddeloh ist jedenfalls eine Mannschaft zu Gast, die bislang
durchaus zu überzeugen wusste. Der Gast ist nach vier Partien noch ungeschlagen (2-2-0),
gewann am Mittwoch glatt mit 4:0 über Kickers Emden. Nun geht’s zum nächsten Aufsteiger,
und der SSV wird sicher auch aus diesem Spiel nicht als Verlierer hervorgehen wollen.