Parkplätze rund um das EKZ Marmstorf fehlen

R. Bliefernicht -Geblieben waren Baumstumpen. „Sie wurden mittlerweile entfernt damit nicht nicht mehr erkennbar ist wie alt und trotzdem gesund die Bäume warenÒ sagt Rainer Bliefernicht.

Parkplätze rund um das EKZ Marmstorf fehlen.

Unmut bei Geschäftsleuten und Anliegern.

Die Stimmen aus Marmstorf werden immer lauter: Rund um das Einkaufszentrum am Ernst-Bergeest-Weg stehen kaum noch Parkplätze zur Verfügung; nicht für die Kunden des EKZ und auch kaum noch für die Marmstorfer, die in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnen. Seit geraumer Zeit stapeln sich auf 22 Parkplätzen südlich des EKZ Baumaterial, Baumaschinen werden dort ebenfalls abgestellt und gleichermaßen Bauwagen. Auch nördlich des EKZ kann am Binnenfeld ein Parkstreifen nicht genutzt werden. Nicht zuletzt ist auch die Fläche am Haanbalken weggefallen. Dort beabsichtigt die SAGA, ein Wohnhaus zu bauen. Die Fläche wurde eingezäunt, mehrere sehr alte Buchen gefällt. Die Marmstorfer, ob Kunden des EKZ oder Anlieger, drehen nun Runde um Runde, bis sie irgendwann ihren PKW in eine Lücke quetschen können.
Die Situation am Haanbalken empört ganz besonders den Marmstorfer Rainer Bliefernicht, CDU-Abgeordneter in der Bezirksversammlung (BV). Seine Fraktion hatte sich lange Zeit für den Erhalt der Fläche am Haanbalken eingesetzt. Vergeblich. Sie wurde, so Bliefernicht, „ausgehebelt“. Die Fläche war ein beliebter Stellplatz für Fahrzeuge. Wenn schon Bebauung, dann hätten wenigstens die alten Bäume erhalten werden müssen, was mit einigem guten Willen auch möglich gewesen wäre, meint Bliefernicht, zumal die Parteien, die für die Bebauung gestimmt haben, sich ansonsten für den Erhalt jedes Zweigleins stark machten, so der CDU-Mann. „Was hier passiert, ist ein Unding“, fährt er fort, zumal die Buchen stadtteilprägenden Charakter gehabt hätten. Bliefernicht hätte erwartet, dass die Merheit der BV auch Politik für die „Bestandsbürger“ macht, um ein langsames Umkippen des Stadtteils zu vermeiden. Nicht zuletzt sei die Verabschiedung des Harburger Wohnungsbauprogramms an der „Uneinsichtigkeit“ anderer Fraktionen gescheitert, so Bliefernicht weiter. Ziel seiner Partei bleibe es, auch nach den Wahlen zur Bezirksversammlung am 26. Mai, „diesen rot-grünen Irrweg“, wie es der Abgeordnete formulierte, rückgängig zu machen. Der Senat könnte, wenn er wollte, auch zum Mittel der Evokation greifen, meint Bliefernicht und ist damit gleicher Meinung wie die Geschäftsleute aus dem EKZ. Sie wurden übrigens über die aktuellen Baumaßnahmen nicht informiert, so Wiebke Krüger (Bäcker Becker).
Die fehlenden Parkplätze rund um das EKZ machen ihnen zu schaffen. Wenn die Kunden nicht unmittelbar vor der Tür parken können, dann suchen sie sich schnell andere Möglichkeiten, wissen beispielsweise Wiebke Krüger, Maik Järnecke (Edeka) oder auch Holger Breitenfeld (Herr Fischer). Sie sprechen bereits jetzt von einem merkbaren Kundenschwund – von bis zu 10 Prozent ist die Rede. Umso ärgerlicher, zumal auf der Baustelle tageweise Stillstand herrsche. Unverständlich für sie. So etwas spreche sich schnell herum. Die Geschäftsinhaber müssen aber einen langen Atem haben. Noch bis zum 22. Juli dauern die Arbeiten am Ernst-Bergeest-Weg, bestätigte die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde.
Wenig Verständnis haben Becker, Järnecke und Breitenfeld auch für eine weitere (Um)baumaßnahme. Um mehr Platz für Radfahrer in der Bremer Straße zu schaffen, sollen die Radwege an der Bremer Straße ausgebaut und dafür die Fahrspur schmaler werden. „Die Bremer Straße ist nicht Bestandteil der Velorouten, aber trotzdem kann sie eine wichtige Radwegverbindung aus dem Landkreis und den Stadtteilen Marmstorf und Eißendorf ins Harburger Zentrum sein“, begründet Michael Sander, Grünen-Kandidat für die Bezirksversammlungswahl, die Auswahl der Strecke. Er erläutert seinerseits: „In den nächsten Jahren ist für große Abschnitte eine Sanierung der Straße geplant. Dafür liegen konkrete Planungen vor… Die Umsetzung dieser Planung wäre ein großer Fortschritt, aber an vielen Stellen gibt es noch bessere Optionen.“ Das sehen die drei Geschäftsleute anders. Für die Massen an Radfahrern, die die Bremer Straße täglich nutzen, müsse natürlich etwas getan werden, sagen sie mit einem leicht ironischen Unterton und überlegen, ob sie eine Petition gegen diese Maßnahme starten sollten, denn dann würde es den Autofahrern noch schwerer gemacht, das EKZ Marmstorf anzusteuern. Rainer Bliefernicht fasst zusammen: „Eine irre rot-grüne Verkehrspolitik.“