Neuländer Quarrée nimmt Formen an

??????????????? - Auf der Zeicnung des Architekten gut zu erkennen: der Gewerberiegel (links) und das Hotel am Wasser.

Neuländer Quarrée nimmt Formen an

Neuer Investor, neues Konzept: Jetzt mehr Wohnungen

Der Stadtplanungsausschuss hatte am Montag zum Auftakt ausnahmsweise in das WBZ im Rathausforum eingeladen. Mit gutem Grund, denn am dortigen Stadtmodell erläuterte Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender der GC Gruppe – Immobilien neuer Dimension AG den neuen Funktionsplan für das Neuländer Quarrée. Das war notwendig geworden, weil der vorherige Investor aus dem Projekt ausgestiegen war. Die GC Gruppe hatte es daraufhin als neuer Projektentwickler erworben. Nach der anschließenden Erläuterung der Details im benachbarten Rathaus stellte Rainer Bliefernicht, stellv. CDU-Fraktionsvorsitzender, fest: „Die CDU ist begeistert.“ Was hier vorgestellt wurde, sei ein Quantensprung gegenüber der Pläne des GC-Vorgängers. Deshalb stimmten die Mitglieder des Ausschusses auch der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens zu.
Was ist nun der Grund für diese große Begeisterung? Noch liegt die Fläche zwischen Östlichem Bahnhofskanal, Neuländer Straße, Hannoverscher Straße und der Chemikalienfirma Brenntag brach, doch am Stadtmodell wurde deutlich, wie es demnächst dort aussehen könnte. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte Gröner das Konzept mit dem Bezirk abgestimmt. Trotzdem ist das allerletzte Wort noch nicht gesprochen – was am Montag vorgestellt wurde, seien lediglich Vorschläge, betonte Gröner ausdrücklich und zum wiederholten Male, denn schließlich verfüge der Bezirk über das Baurecht. Demnach sind aktuell laut Masterplan 105.100 Quadratmeter Nutzfläche vorgesehen, davon 39.700 für Wohnen, 15.600 für ein Hotel, 11.700 für Büros/Boarding (an der Hannoverschen Straße) und 34.900 für Technologie. Dabei handelt es sich noch um Etwa-Größen. „Das ist ein guter Anfang“, stellte der Baudezernent Jörg-Heinrich Penner fest. Wenn alles reibungslos verläuft, könnte der Bebauungsplan bis zum Spätsommer kommenden Jahres verabschiedet sein, sodass die öffentliche Auslegung im Oktober 2019 erfolgen würde. Anders als beim Vorgängerprojekt soll der Wohnanteil jedoch ungleich umfangreicher ausfallen. Von 40 Prozent ist die Rede. Das würde etwa 500 Wohnungen entsprechen, die Durchschnittsmiete soll etwa 14.50 Euro betragen. Ob auch Sozialwohnungen darunter seien, wollte Frank Richter (SPD), Vorsitzender des Ausschusses, wissen. Dass 30 % wünschenswert wären, räumte Gröner ein, doch weil die Vermietung der Gewerbeflächen mit einem gewissen Risiko behaftet seien, mochte sich der GC-Vorstand nicht festlegen.
Ein Lebensmittelmarkt werde im Neuländer Quarrée ebenfalls angesiedelt, aber auch eine Kita. Auf dem Vorplatz zum Wasser hin seien auch ein Restaurant und ein Café sowie eine Freitreppe zum Wasser geplant. Drei Tiefgaragen mit 700 Stellplätzen werden ebenso wenig fehlen wie Stellplätze für Kinderwagen und natürlich für Fahrräder, allerdings nicht die üblichen hässlichen Stahlbügel unter freiem Himmel, versprach Gröner, der sich auch eine Dachbegrünung nebst Solaranlagen sehr gut vorstellen kann. Dann wären auch die Klimaschutz-Vorgaben erfüllt.
Die Technologie, die so genannte CoWorking-Zone, wäre durch Labore, Werkhallen und Flächen für Kreative und StartUps vertreten. Bedingung: der Lärm, der davon ausgeht, dürfe auf keinen Fall höher sein wie für ein Wohngebiet üblich, erläuterte der Architekt Martin Murphy. Die Gewerbefläche bildet einen Riegel zum Brenntag-Gelände und wird ausschließlich von der Brenntag-Seite beliefert. Gröner legte auch Wert auf die Feststellung, „dass der Innenbereich des Quarrees verkehrsfrei bleibt.“ Was die Ausschussmitglieder besonders gerne hörten.