Nach dem Umzug neu aufgestellt

Die neue Bewegungshalle im Frühjahr dieses Jahres: Hier werden in Zukunft viele Kurse abgehalten werden Foto: au

Nach dem Umzug neu aufgestellt.

SV Wilhelmsburg mit neuem Vereinsheim.

Noch ist alles ein bisschen neu und ungewohnt, doch die Freude über das neue Vereinsheim und die neue Sportanlage des SV Wilhelmsburg von 1888 im Karl-Arnold Ring in Kirchdorf-Süd ist riesengroß. Seit Mitte dieses Jahres werden die Büroräumlichkeiten von der Geschäftsstelle bereits genutzt, seit Kurzem wird auch fleißig trainiert auf den drei neuen Kunstrasenplätzen, die direkt an das neue Vereinsheim grenzen. Von der neuen Tribüne können sowohl treue Fans als auch stolze Eltern den großen und kleinen Sportlern beim Trainieren und bei Liga-Spielen zuschauen. Abgerundet wird das neue „Guck-Vergnügen“ durch die gepflegte Außenanlage, die mit viel Grün für eine angenehme Atmosphäre sorgt. Die neue Bewegungshalle im zweiten Stock hingegen lädt ein zu den eher ruhigeren Sportarten des Vereins.
Der SVW hatte seinen langjährigen Heimplatz am Vogelhüttendeich Anfang 2019 endgültig aufgegeben, um an der Stelle Platz für Wohnungsbau in der neuen Wilhelmsburger Mitte zu machen. „Die Planungen für die neue Anlage laufen bereits seit 2013“, weiß Philip Wendt. Mit dem Bezug des neuen Vereinsheims gibt es nun auch neue Aufgaben und Herausforderungen. „Wir wollen unser Sportangebot erweitern. Das wird zwar eine langsame Entwicklung, aber die steht auf einer festen, gesunden Basis“, weiß Philip Wendt.
Entstanden ist der Name SV Wilhelmsburg übrigens erst durch die Fusion dreier Wilhelmsburger Sportvereine im Jahr 2003. Mit den Vereinen TV Jahn, TSC Viktoria Wilhelmsburg-Veddel und Wilhelmsburger Sportverein fusionierten aber Vereine mit einer langen Tradition. Der Zusatz des Vereins „von 1888“ basiert auf das Gründungsdatum eines der Ursprungsvereine, dem „Veddeler Turnverein von 1888“. Mit Beginn der Deutschen Turnbewegung Ende des 19. Jahrhundert entstanden in Deutschland die ersten Deutschen Sportvereine.
Durch die Fusion ist der SV Wilhelmsburg mit derzeit rund 1.600 Mitgliedern der mit Abstand mitgliederstärkste Verein in Wilhelmsburg. Mit einem breiten Sportangebot ist er überall in Wilhelmsburg und auf der Veddel vertreten.
Fußball wurde erst am Anfang des 20. Jahrhundert populär, sodass die Fußballabteilungen sowie die Fußballvereine erst in dieser Zeit gegründet worden. Im bevölkerungsarmen Osten Wilhelmsburgs wurde mit dem TV Jahn nur ein bedeutender Verein gegründet, der auch über 100 Jahre seinen Namen behielt. Im bevölkerungsreichen Westen inklusive der Veddel wurden dagegen viele Vereine gegründet. Hier fanden auch viele Fusionen statt, die in der Regel mit Änderungen der Vereinsnamen verbunden waren. In der nunmehr über 130-jährigen Geschichte des Vereins wurde für viele Generationen ein breites und gutes Sportangebot geschaffen. Viele Frauen und Männer haben sportlich hervorragende Leistungen erbracht oder haben mit ihrem Engagement zum Erfolg der Vereine beigetragen.
Aber der SV Wilhelmsburg von 1888 will mehr als nur ein Sportverein sein. „Wir wollen als sozialer Akteur im Stadtteil angesehen werden, wir wollen Synergien schaffen und in den Stadtteil hineinwirken“, erklärt Philip Wendt, Geschäftsführer des Traditionsvereins. Mit diesen Ideen im Hintergrund wurde auch das neue, zweistöckige Vereinsheim konzipiert. Das soll nicht nur den Sportlern zur Verfügung stehen, sondern für alle aus dem Stadtteil geöffnet werden. So können die Räumlichkeiten wie zum Beispiel die Dachterrasse des Gebäudes oder aber auch die Gastronomie für Feierlichkeiten gemietet werden. Die Gastronomie, die verpachtet ist, soll bald eröffnen und nicht nur die Sportler versorgen, sondern auch als Treffpunkt in Kirchdorf-Süd fungieren. „Es wird dann geöffnet für alle und zu fairen Preisen“, weiß Wendt.