Mit Drohnen Gewebeproben transportieren

Mit Drohnen Gewebeproben transportieren.

Medifly – vom ZAL initiiertes Projekt gewinnt ersten Platz.

Das Hamburger Projekt „Smarte Liefer- und Ladezonen“ sowie das Projekt „Medifly Hamburg“ sind zwei von neun Reallaboren, die mit dem Innovationspreis Reallabore des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet wurden. Beworben haben sich deutschlandweit 125 Projekte. In der Kategorie Rückblicke erhält Medifly Hamburg den Innovationspreis.
Hinter der ersten Projektphase von Medifly Hamburg stehen als Partner FlyNex, GLVI Gesellschaft für Luftverkehrsinformatik, Lufthansa Technik und ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung aus Finkenwerder. Assoziierte Partner sind die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, das Bundeswehrkrankenhaus und das Marienkrankenhaus.
Medifly Hamburg ist eine erfolgreiche Auskopplung aus dem von Hamburg Aviation geleiteten Drohnennetzwerk Windrove. Das Projekt widmet sich der medizinischen Luftfracht mittels Drohnen und hat den schnellen und sicheren Transport zwischen zwei Hamburger Krankenhäusern erfolgreich demonstriert. Ziel von Medifly war es, herauszufinden, wie der Transport medizinischer Gewebeproben mittels einer Drohne zuverlässig, sicher und nachhaltig erfolgen kann. Solche Gewebeproben werden bei Bedarf im Rahmen medizinischer Eingriffe entnommen und müssen noch während der Operation durch einen Pathologen untersucht werden. Tatsächlich verfügen die meisten Krankenhäuser jedoch nicht mehr über eigene Pathologien, weshalb der Gewebetransport in ein anderes Krankenhaus bislang per Rettungswagen oder Taxi erfolgt. Dieser zeitaufwendige Prozess kann durch den Einsatz von Drohnen deutlich verringert werden, da das Ziel auf dem Luftweg direkt und unabhängig von der Straßenverkehrslage angesteuert werden kann. Die Erprobung fand im Februar im Hamburger Luftraum statt. In der zweiten Projektphase sollen bis 2022 weitere Strecken und medizinische Anwendungsfälle in Norddeutschland erprobt werden.