Marihuanaplantage entdeckt

Marihuanaplantage entdeckt

Kommissar Zufall am Werk

Das nennt man dann wohl blöd gelaufen: Im Rahmen eines Feuerwehreinsatzes wegen eines Wasserschadens ist am Dienstag, 27. März, gegen 2.35 Uhr eine Marihuanaplantage in einer Wohnung in der Dratelnstraße entdeckt worden.
Ein Anwohner verständigte die Feuerwehr, da in seiner Wohnung Wasser durch die Badezimmerdecke tropfte. Da ein Wasserschaden in der darüber befindlichen Wohnung vermutet wurde, klingelte und klopfte man zunächst an der Wohnungstür. Da hierauf keine Reaktion erfolgte, öffnete die Feuerwehr die Tür schließlich gewaltsam. Unmittelbar nach der Türöffnung drang starker Marihuanageruch aus der Wohnung.
Die inzwischen hinzugezogenen Beamten des Polizeikommissariats 44 stellten fest, dass große Teile der 3,5-Zimmer-Wohnung offenbar als Marihuana-Aufzuchtanlage genutzt wurden. Zudem wurde ein schlafender 33-jähriger Deutscher, der Bruder des Mieters, im Schlafzimmer angetroffen und von den Beamten vorläufig festgenommen.
Im Badezimmer der Wohnung wurde eine Osmoseanlage gefunden. An dieser hatte sich offenbar ein Schlauch gelöst, infolge dessen das Badezimmer unter Wasser gesetzt wurde. 1,5 Zimmer der Wohnung sowie eine von der Küche abgehende Abstellkammer wurden ausschließlich zur Aufzucht von Marihuana-Pflanzen mit professionellem Equipment genutzt.
Der Kriminaldauerdienst (LKA 26) sowie Ermittler des Drogendezernats (LKA 62) übernahmen die ersten Ermittlungen sowie die Tatortarbeit. Insgesamt wurden circa 6,72 Kilogramm verkaufsfertiges, nach verschiedenen Sorten geordnetes und getrennt verpacktes Marihuana, 2.500 Euro Bargeld, 98 Marihuana-Pflanzen, diverses Plantagen-Equipment und Aufzeichnungen über die Errichtung und den Betrieb der Plantage aufgefunden und sichergestellt. Der 33-Jährige wurde erkennungsdienstlich behandelt und einem Haftrichter zugeführt. Die Ermittlungen des LKA 62 dauern an.