Lokales Gesundheitszentrum im SEZ?

mk -Ein idealer Standtort für das Lokale Gesundheitszentrum wäre zum Beispiel das Süderelbe Einkaufszentrum. Die Lage wäre zentral das SEZ könnte aufgewertet und leerstehende Räumlichkeiten könnten genutzt werden meint Dr. Gudrun Schittek

Lokales Gesundheitszentrum im SEZ?.

Dr. Gudrun Schittek steht Planung positiv gegenüber.

In Süderelbe gibt es immer weniger Hausarztpraxen. Wenn Hausärzte ihre Praxen aus Altersgründen abgeben wollen, finden sich oft keine Nachfolger mehr. Einige Praxen haben bereits geschlossen oder es sind nicht alle Kassensitze in Praxisgemeinschaften besetzt. In den letzten RUF-Ausgaben hat der SPD-Politiker Henning Reh seine Sicht der Dinge zum Thema wiedergegeben. Nun ist auch die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Gudrun Schittek in die Diskussion eingestiegen. Während sie der vom Bezirksamt Harburg und der Kassenärztlichen Vereinigung gestarteten Kampagne „Lass dich nieder im schönen Hamburger Süden“ eher skeptisch gegenübersteht, da nach ihrer Meinung bei diesem Modell unter anderem nicht die Unabhängigkeit der ärztlichen Entscheidung bei der Patientenversorgung, sondern eher die Kapitalinteressen im Vordergrund stünden, macht Schittek auf andere Lösungen aufmerksam. Beispielsweise auf die Lokalen Gesundheitszentren (LGZ).
Die Sozialbehörde fördert die Gründung in jedem Hamburger Bezirk mit einer Summe von 100 000 Euro im Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Poliklinik auf der Veddel sei ein Beispiel eines Lokalen Gesundheitszentrum, das bereits seit einigen Jahren im Stadtteil arbeite und gefördert wird. Die Gründung eines LGZ setze einen Haus- oder Kinderarztsitz voraus, sowie die Kooperation mit lokalen sozialen Einrichtungen wie ambulanter Pflege, Sozial- und Gesundheitsberatung- und Prävention, erläutert Schittek. Sie weist daraufhin, dass das DRK in Süderelbe ein Lokales Gesundheitszentrum plane. „Eine Kooperationsvereinbarung mit einer Hausärztin als Zweigpraxis in Neugraben ist bereits vorhanden. Das LGZ wird einen „Infopoint health care“ aufbauen und dafür mehrsprachige Sprechstunden zur Pflege-, Reha- und ambulanter fachmedizinischer Betreuung bieten. Interkulturelle Teams verfügen über langjährige Erfahrung in Gesundheitsversorgung und können mehrsprachige Hilfestellungen leisten. Es gibt bereits Pflege- und Sozialberatung und eine gute Kooperation mit der Vernetzungsstelle für Prävention. Das DRK-Willkommensbüro Süderelbe, das über eine langjährige Erfahrung bei der Integration von Geflüchteten aus vielen Ländern verfügt, kooperiert ebenfalls“, erklärt die grüne Politikerin. Zusätzlich bestehe eine Zusammenarbeit mit Klinikabteilungen des Maria-Hilf-Krankenhauses. Das DRK sei in Harburg und Süderelbe mit verschiedenen sozialen Einrichtungen vor Ort etabliert und anerkannt. Dem LGZ in Süderelbe fehlen aktuell noch die Räumlichkeiten. Ein idealer Standtort wäre zum Beispiel das Süderelbe Einkaufszentrum. Die Lage wäre zentral, das SEZ könnte aufgewertet und leerstehende Räumlichkeiten könnten genutzt werden, meint Schittek.
Als weitere Möglichkeit des Erhalts von Hausarztpraxen wäre nach Ansicht von Schittek die Gründung von Eigenbetrieben der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. „Hier könnten Ärztinnen und Ärzte zunächst angestellt arbeiten, um sich später für die Übernahme eines Kassenarztsitzes zu entscheiden. Praxen nach diesem Modell hat die Kassenärztliche Vereinigung Berlin inzwischen in Berlin gegründet, es gibt auch Beispiele in anderen Bundesländern. Für Süderelbe gibt es zurzeit jedoch noch keine konkrete Planung einer Praxisgründung der KV Hamburg“, muss Schittek aber einräumen.

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