Frau geht zum Telefonieren in die Bahngleise

Frau geht zum Telefonieren in die Bahngleise.

S-Bahnverkehr kurzfristig gesperrt.

Eigentlich wollte eine junge Frau nur mal ein bisschen Ruhe und Privatspäre: Den Ort, den sich die 20-Jährige am vergangenen Mittwoch, 10. Juli, gegen 21 Uhr dafür ausgesucht hatte, hätte aber gefährlicher nicht sein können: die S-Bahngleise im S-Bahnhaltepunkt Harburg-Rathaus. Vom Bahnsteig aus kletterte die Frau in die Bahngleise und telefonierte dort seelenruhig trotz des bestehenden Regelbetriebes der S-Bahn. „Zeugen beobachteten das lebensgefährliche Verhalten der jungen Frau und setzten einen Notruf ab. Umgehend veranlasste die Einsatzzentrale der Bundespolizeiinspektion Hamburg eine Streckensperrung und Stromabschaltung der S-Bahnstromschienen“, erklärt Polizeioberkommissar Rüdiger Carstens von der Bundespolizei.
Mit Blaulicht machte sich die zuständige Bundespolizei auf den Weg zur S-Bahnstation. Als die junge „Gleisgängerin“ die Polizisten sah, verließ sie den Gefahrenbereich wieder auf den Bahnsteig. „Nach Ansprache durch die Bundespolizisten gab die junge Harburgerin an, dass sie in den Gleisbereich gegangen sei, um etwas Privatsphäre und vor allem Ruhe beim Telefonieren zu haben.“
Die gebürtige Hamburgerin wusste offensichtlich nicht, dass der Aufenthalt in den Gleisen verboten und lebensgefährlich ist. Die Betroffene wurde eindringlich über die Gefahren und ihr verbotenes, lebensgefährliches Handeln aufgeklärt. Betrunken war die junge Frau nicht. Nach Abschluss der bundespolizeilichen Maßnahmen wurde die 20-Jährige vor Ort entlassen.
Die betroffene S-Bahnstrecke mussten aufgrund der Einsatzmaßnahmen kurzfristig gesperrt werden. Über dadurch entstanden Betriebsstörungen im S-Bahnverkehr kann die Bundespolizei keine Angaben machen.
Aus aktuellem Anlass warnt die Bundespolizeiinspektion Hamburg wiederholt vor leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen: „Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich und verboten! Triebfahrzeugführer von Zügen können nicht ausweichen, oftmals sind die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. Häufig gefährden sich Personen in den Gleisen durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer. Die Stromschienen der S-Bahngleise führen 1.200 Volt Gleichstrom; ein Kontakt ist lebensgefährlich!“
Kostenloses Informationsmaterial zum richtigen Verhalten an Bahnanlagen (auch Präventions-Videos) erhalten Sie unter www.bundespolizei.de – Sicher im Alltag!