Leere Kugel in 40 m Höhe
St. Nikolai-Kirchturm: Sanierung ohne Überraschung
(pm) Finkenwerder. Ein wenig enttäuscht war Pastor Torsten Krause dann doch. Die Kugel, 1 Meter Umfang, war leer! Es war nicht irgendeine Kugel, sondern die Kugel, die seit Jahrzehnten auf der Kirchturmspitze von St. Nikolai zu Finkenwerder sitzt, unmittelbar unter dem 30 Kilogramm schweren Kreuz, 40 Meter über dem Erdboden.
Da hatte man sich in die lichte Höhe begeben, den Fotografen im Schlepptau, und dann das. Weder alte Pläne, Münzen oder Zeitungen kamen zum Vorschein, als die Mitarbeiter einer Fachfirma aus Bad Bevensen die Kugel aus Kupferblech aus ihrer Verankerung holten und in den Händen hielten.
Weil der Kirchturm derzeit saniert wird und bis obenhin eingerüstet ist, hatte der Kirchengemeinderat beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen, um auch einen Blick auf Kugel und Kreuz zu werfen. Während das Kupferkreuz mit seiner grünen Patina aufgearbeitet und wieder verwendet werden kann, müssen die Kugel und ihre arg vom Rost befallenen Träger erneuert werden. Auch eine aschgraue Kunststoffummantelung, die der Kugel bei der letzten Sanierung verpasst worden war, konnte die Kugel vor Wind und Wetter nicht schützen.
Nun also muss eine neue Kugel her. Wenn die Sanierung des Kirchturms, die mit etwa 200.000 Euro zu Buche schlägt, abgeschlossen ist, folgen, wie Pastor Krause erläuterte, im Jahr 2019 die Südseite, 2021 die Nordseite und zuletzt 2023 die Altarseite. Die Kosten betragen insgesamt knapp 1 Million Euro. Bis dahin bleibt die Kirche eine Baustelle.