Konstruktiver Einsatz von Graffiti-Kunst im legalen Rahmen

Konstruktiver Einsatz von Graffiti-Kunst im legalen Rahmen.

Projekt „creative community Sandbek“ soll Gemeinschaft stärken.

Im Rahmen einer dreiteiligen Aktionsreihe soll die in die in Jahre gekommene Front des Freizeitzentrums Sandbek mit einem neuen Graffito gestaltet werden. Das Projekt läuft unter dem Namen „creative community Sandbek“ und wird gefördert durch den Verfügungsfonds des Quartiersbeirates Sandbek sowie durch die Lokalen Partnerschaften Süderelbe.
Bis August führen Künstler des Kulturwohnzimmers e.V. aus Harburg mit dem FZ-Sandbek das Angebot durch, welches sich in mehrere Phasen aufteilt: Graffiti-Workshops für junge Menschen zw. 12-27Jahre am FZ im Juni (abgeschlossen), Nachbarschaftstour mit einer mobilen Spraywand und Sammlung von Nachbarschafts-Ideen im Juli und ein Neugestaltungs-Wochenende der FZ-Fassade mit interessierten Personen aus dem Quartier und gemeinsame Einweihung im August.
Das Ziel sei ,eine möglichst große Beteiligung bei der Gestaltung des neuen Graffiti-Wandbildes zu erreichen, sagen die federführenden Künstler und Vorstände von Kulturwohnzimmer e.V., Marius Thieme und Marie Garbers.
Um eine Verknüpfung zur Nachbarschaft herzustellen und identifikationsstiftend zu wirken, wird sowohl die Entwicklung des Gestaltungskonzeptes als auch die Umsetzung unter Beteiligung der Betroffenen ausgeführt. Teilnehmen sollen Erwachsene und Nachbarn aus der näheren Umgebung. Um eine große Beteiligung und nachbarschaftliche Kooperation zu erzielen, wurden in der ersten Stufe (im Juni abgeschlossen) Graffiti-Workshops im FZ durchgeführt. Diese hatten das Ziel, die jugendlichen Teilnehmer in der Technik zu schulen und im Sinne eines Community-buildings für die Zusammenarbeit zu sensibilisieren. Erste Entwürfe für ein Gestaltungskonzept sollten entwickelt und ehrenamtlich aktive Unterstützer für die Zusammenarbeit in den folgenden Schritten motiviert werden, so Thieme und Garbers. Was ist ein Community-building? Aus dem Englischen übersetzt bedeutet Community Building laut Wikipedia einen Bereich von Praktiken, die auf die Schaffung oder Verbesserung einer Gemeinschaft zwischen Einzelpersonen innerhalb eines regionalen Gebiets oder mit einem gemeinsamen Bedürfnis oder Interesse abzielen.
Um eine große Beteiligung und nachbarschaftliche Kooperation bei der Motiventwicklung zu erzielen, touren die Künstler und jugendlichen Unterstützer an vier Terminen im Juli (1.7. Ohrnsweg 2, 8.7. Cornelius-Kirche, 22.7. S-Bahn-Station Fischbek, 29.7. beim Sportfeld Fischbeker Heidbrook) mit einer mobilen Leinwand durch die nahe Nachbarschaft in Sandbek. Nachbarn wären an diesen Terminen herzlich eingeladen, mit Graffiti (und Jugendkultur) in Kontakt zu kommen, Bild-Ideen und Wünsche vor Ort einzubringen, zu testen und zu entwickeln, betonen Thieme und Garbers.
Sämtliche Ideen und Entwürfe würden in einem Nachbarschafts-Ideen-Portfolio gesammelt und veröffentlicht. „Ab Mitte Juli kann dann außerdem im Rahmen einer Online-Abstimmung bei der Motivauswahl mitentschieden werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der Befragung wird aus den Motiven das Gestaltungskonzept für das neue Wandbild entwickelt, welches schließlich in Kooperation mit interessierten Nachbar*innen am Wochenende des 6. und 7. Augusts gemeinsam realisiert und feierlich eingeweiht wird. Die prominent im Quartier lokalisierte, neu gestaltete Fassade soll damit exemplarisch für die Möglichkeit eines konstruktiven Einsatzes von Graffiti-Kunst im legalen Rahmen und als Mittel einer partizipativen Sozialraum Gestaltung und Förderung stehen. Das Angebot legaler Wände und Möglichkeiten soll Vandalismus eine Alternative bieten und (junge) Menschen in ihrem künstlerischen Ausdruck unterstützen“, so die verantwortlichen Künstler von Kulturwohnzimmer e.V.