Knief-Werft soll nicht untergehen

(c) NDR -80 Jahre alt und immer noch aktiv: Peter Knief

Knief-Werft soll nicht untergehen.

CDU bleibt am Ball – Nordreportage 17. November im NDR.

Wenn die Wassersportsaison zu Ende geht, hat Peter Knief viel zu tun. 60 Segel- sowie Motorboote müssen er und seine beiden Mitarbeiter an Land ins Winterlager bringen. Vielleicht zum letzten Mal, denn die traditionsreiche Werft an der Süderelbe soll einem höheren Deich weichen. Die Reportage „Peter Knief – Meine Werft darf nicht untergehen“, die am Donnerstag, 17. November, ab 18.15 Uhr im NDR Fernsehen (anschließend in der ARD-Mediathek) zu sehen ist, begleitet den Kampf um den Erhalt der Werft. Sie zeigt den Alltag eines Hamburger Traditionsbetriebes, der durch eine ungewisse Zukunft geprägt ist.
Der Pachtvertrag für das Gelände, eigentlich gültig bis 2047, wurde zu diesem Jahr gekündigt. 1970 hatte Peter Knief die Werft von seinem Vater übernommen und ist mit dem gesamten Betrieb an seinen jetzigen Standort gezogen. Jetzt ist der Werftchef 80 Jahre alt. „Wenn die Pläne der Stadt realisiert werden, dann war es das mit der Werft“, so Peter Knief. Er hatte schon längst einen Nachfolger für seinen Betrieb gefunden, doch der ist wegen der unklaren Situation abgesprungen.
Es geht aber nicht nur um die Werft mit dem kleinen Hafen, der 40 Freizeit-Skippern einen Liegeplatz bietet. Die eigene Slipanlage wird von Polizei und Feuerwehr genutzt, um Einsatzboote schnell ins Wasser zu lassen. Eine der wenigen Möglichkeiten entlang der Süderelbe.
Das Thema beschäftigt seit geraumer Zeit auch die Politik in Harburg. Der zuständige Landesbetrieb für Brücken und Gewässer favorisiert – wie seine Vertreter im Stadtentwicklungsausschuss erläuterten – als Lösung die Erhöhung des Deiches durch das Aufbringen einer zusätzlichen Bodenschicht. Folge: Der Deichabschnitt zwischen Brücke des 17. Juni bis zur Harburger Schleuse müsste ins Vorder- bzw. Hinterdeichgebiet wachsen. Direkt hinter dem Deich befindet sich eine Wohnsiedlung, die möglichst nicht beeinträchtigt werden soll. Deshalb soll der Deich Richtung Elbe ausgedehnt werden – mit der Folge: siehe oben. Platz bliebe lediglich noch für die Vereinigung Harburger Segler (VHS) – die Knief-Werft müsste weichen (der Neue RUF berichtete).
„Die Errichtung einer Flutschutzmauer als Spundwand würde die Nachteile durch das Aufbringen einer neuen Bodenschicht vermeiden und würde eine vernünftige Lösung darstellen“, so das Plädoyer des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksversammlung, Rainer Bliefernicht. Er macht auch darauf aufmerksam, dass Peter Knief bisher keine adäquate Alternative angeboten wurde. Alles Gründe für die Harburger Verwaltung, „sich für eine Spundwand auf dem weichen Deich einzusetzen“, so Bliefernicht. Zuvorderst wäre dadurch der Verbleib der Werft gesichert. Die CDU hat für die nächste Sitzung der Bezirksversammlung einen dahingehenden Antrag gestellt.