Kinder verschönern ihre Wohnunterkunft

Die eigene Unterkunft künstlerisch mitzugestalten kam bei den jungen Bewohnerinnen und Bewohnern gut an. Foto: Carla Binter

Kinder verschönern ihre Wohnunterkunft
Projekt mit Wilhelmsburger Künstlern

(au) Wilhelmsburg/Neuenfelde.
Gemeinsam mit drei Wilhelmsburger Künstlern haben rund 40 Kinder und Jugendliche ihre Wohnunterkunft am Neuenfelder Fährdeich verschönert. Für 308 Geflüchtete sind die 12 Modulbauten in Containerbauweise ihr vorübergehendes Zuhause. Nun hat die Unterkunft einen farbenfrohen Anstrich, der Ornamente und Farben aus den Herkunftsländern der Geflüchteten aufgreift. Die eigene Unterkunft künstlerisch mitzugestalten kam bei den jungen Bewohnerinnen und Bewohnern gut an. Das Ergebnis konnten die Besucher zum Sommerfest am 1. September bestaunen. Geflüchtete und haupt- und ehrenamtliche Helfer feierten am gestrigen Freitag ihr Sommerfest in der Wohnunterkunft.
Die Künstler Sabine Heeß, Paolo Moretto und Carla Binter aus dem „Atelierhaus 23“ in Wilhelmsburg haben das Kunstprojekt „Überbrückung. Übergänge selbst gestalten“ initiiert. Von Mai bis August 2017 fand es in den Ferien und an den Wochenenden in der Werkstatt und auf dem Unterkunftsgelände von fördern und wohnen statt. Die Künstler und jungen Geflüchteten haben Musterzeichnungen entworfen und daraus Schablonen angefertigt, mit denen die Ornamente auf exponierte Flächen der Modulhäuser aufgebracht wurden. Platten und Rahmen wurden gefertigt und bedruckt – und flexibel an den Türen und Fenstern befestigt.
„Im Ergebnis sind viele blumenrankende, kontrastreiche und arabeskenartige Verzierungen entstanden. Der kulturelle Einfluss arabischer und afghanischer Elemente und die ausgeprägt ornamentale grafische Tradition sind sichtbar“, erklärt die Künstlerin Carla Binter. Sozialmanagerin Rebecca Gerstenberg von fördern und wohnen freut sich, dass die Künstlergruppe sich mit einem nachhaltigen und anspruchsvollen Projekt für die Geflüchteten engagiert: „So wird die Unterkunft wohnlicher und unsere Bewohnerinnen und Bewohner werden selbst aktiv, indem sie ihr handwerkliches und künstlerisches Geschick einbringen.“
Das Kunstprojekt wurde finanziert aus Mitteln der GLS Treuhand, des Jugendforums der lokalen Partnerschaft Süderelbe, des Bezirksamtes Harburg, des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, des Integrationsfonds „Stadt Kultur Hamburg“ Harburg, des Hamburger Spendenparlamentes sowie vom städtischen Unterkunftsbetreiber fördern und wohnen.