Keine angemessene Beleuchtung auf den Schulwegen

Keine angemessene Beleuchtung auf den Schulwegen.

SPD mahnt Sicherheitskonzept für Schüler an.

Die zuständigen Behörden wurden von der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung aufgefordert, ein angemessenes Beleuchtungskonzept für die (Schul-)wege im und am Schwarzenberg-Park zu erarbeiten und zügig umzusetzen. Über den Planungs- und Umsetzungsstand soll regelmäßig berichtet werden. Die SPD hatte u.a. ausgeführt: „Die Sicherheit von Schulwegen zu gewährleisten, ist eine wesentliche Aufgabe. Gefahrenstellen im Verkehr durch ungesicherte oder schlecht einzusehende Überwege, Koordination von Ampelschaltungen und vernünftige Anbindung an den ÖPNV sind dabei nur die verkehrlichen Aspekte. Ebenso sollte der Schulweg möglichst frei von Lärm- und Schadstoffbelastungen sein, also nicht an viel befahrenen Straßen wie der B73 entlang führen. Ebenso ist aber auch eine Sicherheit durch ausreichende Beleuchtung der Wege zu gewährleisten“.
Nun führen nach Erkenntnis der Sozialdemokraten auch einige dieser Schulwege durch nicht beleuchtete Bereiche des Schwarzenberg-Parks. Dies könne durch entsprechende Schulwegabfragen des entsprechenden Hamburg-Portals nachvollzogen werden (www.hamburg.de/schulweg/). Aus dem Bereich Unterelbestraße wird den Grundschulkindern demnach der Weg zur Georg-Kerschensteiner-Grundschule durch den Park angezeigt. Aus dem Binnenhafen zum Friedrich-Ebert-Gymnasium wird der Weg hauptsächlich entlang der B73 empfohlen, „was“, so die SPD weiter, „jedoch zu den oben genannten Belastungen führt.“ Auch hier führt eine Alternative durch den Park. Für Schüler aus dem Bereich der Buxtehuder Straße auf ihrem Weg zur Goethe-Schule Harburg wird der Helmsweg vorgeschlagen, der anfänglich parallel zur B73 entlang des Parks verläuft.
Allen diesen Abschnitten ist gemein: Sie sind nicht beleuchtet. Erst im weiteren Verlauf der dann befahrbaren Strecke des Helmswegs bzw. zur und über die Moses-Mendelsohn-Brücke beginnt der beleuchtete Bereich. Doch auch hier scheinen den SPD-Abgeordneten die Abstände zwischen den Laternen oftmals unangemessen hoch, „sodass zumindest ein subjektives Unsicherheitsgefühl entsteht.“ Eine solche unnötige Belastung bereits vor Beginn des Unterrichts sei unbedingt zu vermeiden.
Die Genossen betonen auch, dass diese Wege von vielen Harburgern als grüne Verbindung zwischen dem Bereich der B73/Binnenhafen und Harburg/TUHH genutzt werden. Auch diesen würde eine sinnvolle Beleuchtung zugute kommen. Genug Gründe, um die Behörde zum Handeln aufzufordern. Dabei ist es noch gar nicht so lange her (6. Juni), dass die Harburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Claudia Loss in einem Beitrag für den Neuen RUF ausführte, dass – konkret bezogen auf den Schulstandort „Schule im Park“ (ehemals Lessing-Gymnasium) – „Sie (die Schüler – die Red.) bekommen eine Grundschule in ihrer Nähe, die schnell und sicher (sicher! – die Red.) erreichbar sein wird, und argumentierte damit u.a. auch gegen einen Standort Binnenhafen, wie ihn die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver zum wiederholten Mal ins Gespräch gebracht hatte. Loss zog die von der CDU ins Feld geführte „vorgeblich unzureichende Sicherheit des Schulwegs, insbesondere bei der Querung der B73 für die Schülerinnen und Schüler aus dem Binnenhafen“ in Zweifel. Jetzt die Kehrtwende dank (nicht mehr ganz so neuer) Erkenntnisse?
Mittlerweile liegt auch die Antwort der Behörde vor. Darin heißt es u.a.: Die öffentliche Beleuchtung wird in Hamburg durch „Hamburger Verkehrsanlagen, HHVA“ betrieben. Grundsätzlich installiert und betreibt HHVA in Grünanlagen keine Beleuchtung, sondern nur auf ausgewiesenen Verkehrsflächen. Es gibt jedoch Ausnahmen. HHVA betreibt auch in Grünanlagen Beleuchtungen, sofern es sich um eine wichtige und übergeordnete Wegeverbindung oder Schulwege handelt. Die Entscheidung, ob jene Kriterien gegeben sind, liegt bei HHVA und BUE.“ Der Bezirk wird diese Anfrage entsprechend an die BUE und HHVA weiterleiten.
Laut Behörde gibt es zwei durch die HHVA beleuchtete Wegeführungen im Schwarzenberg-Park. Eine Wegeverbindung verläuft aus dem Binnenhafen über die Moses-Mendelsohn-Brücke oder den Helmsweg durch Schwarzenberg-Park zur Schwarzenbergstraße. Dort, im Bereich des ehemaligen Soldatenfriedhofs, habe der Bezirk im Frühjahr 2019 den Rückschnitt des Grünbewuchses vorgenommen, um die dunklen Bereiche zu beseitigen. Diese Trasse über den Schwarzenberg zur Schwarzenbergstraße sei ebenfalls von der Buxtehuder Straße aus über den Bleicherweg und Helmsweg zu erreichen. Eine weitere, ebenfalls beleuchtete Wegeverbindung führe im Westteil der Parks von der Buxtehuder Straße zur Bissingstraße/Petersweg.
Außerdem habe der Bezirk gerade ein Sanierungskonzept für den Schwarzenberg-Park erstellen lassen und gleichzeitig Mittel im Quartiers-Fonds IV angemeldet. Dieses Konzept beinhalte unter anderem eine veränderte Wegeführung. Trotzdem kündigt die Verwaltung an: „In der weiteren Bearbeitung könnten die umliegenden Schulen mit ihren Wegebeziehungen noch einmal betrachtet und gegebenenfalls berücksichtigt werden. Sollte durch HHVA und der BUE einer Beleuchtung zugestimmt werden, kann diese in die weitere Planung des Bezirksamtes integriert werden.“
Und: „Die Belange von Kindern und Jugendlichen wurden zur Vermeidung von Angsträumen geprüft und sind berücksichtigt.“