„Katastrophe in der Katastrophe:Bezirk macht Kasse mit Musikclubs“

Die Linke. -Heiko Langanke: „Der Kultursenator Carsten Brosda (SPD) wird von den eigenen Genossen in Harburg konterkariertÒ

„Katastrophe in der Katastrophe:
Bezirk macht Kasse mit Musikclubs“.

Die Linke: Rot-Grün stellt sich gegen Hilfe für Kulturszene.

„Nun braucht sich die Kulturszene Harburgs keinen Illusionen mehr hinzugeben: Die Koalition ist in Sachen Kultur ganz sicher keine Hilfe in dieser eh schweren Zeit“ stellt Heiko Langanke, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke. und zugleich Vorsitzender des Kulturausschusses fest. „Die Kulturpolitik in Harburg ist die Katastrophe in der Katastrophe. Als Fraktion werden wir uns ab sofort darauf konzentrieren, das Schlimmste zu verhindern.“
Was war passiert? Die Linke. hatte im letzten Kulturausschuss, der während des ersten Lockdown von März bis Juni nicht tagte, dann Sommerpause machte und in der Corona-Krise am vergangenen Donnerstag überhaupt erst wieder zum zweiten Mal öffentlich tagte, die einzigen drei politischen Anträge eingebracht. Zwei wurden direkt abgelehnt: nämlich die Transparenz von verfügbaren Stadtteilkulturmitteln, während ein weiterer Hilfestellung in Zeiten der Pandemie seitens des Bezirkes zu geben, wünschte Langanke: „Der dritte ist vertagt. Hätten wir ihn zur Entscheidung bringen wollen, wäre er abgelehnt worden. Der schlechte Witz: es ging um die Einsetzung eines Kulturbeirats. Der wäre jetzt nötig und steht im rot-grünen Koalitionsvertrag. Aber den kennen die Koalitionäre wohl selbst nicht.“
Als noch absurder aber betrachtet der Fraktionsvorsitzende Jörn Lohmann, dass man behaupte, man habe keine weiteren Kapazitäten in der Verwaltung, um Kulturschaffenden Hilfestellung z.B. für verschiedene Hilfsfonds vom Bund oder Land zu geben. „Im gleichen Zug aber hat der Bezirk bei den vom Kultursenator unterstützten Open-Air-Konzerten der Harburger Musikclubs Stellwerk, Marias Ballroom, The Old Dubliner und Komm du (Der Neue RUF berichtete) Platzgebühren in Höhe von mehreren Tausend Euro erhoben. Der Antrag der Clubs, darauf zu verzichten, wurde abgelehnt. Da macht der Bezirk sogar noch Kasse mit den Clubs, die mit großen Kraftanstrengungen versuchen, das kulturelle Leben in Harburg überhaupt am Leben zu halten!“
„In der letzten Bezirksversammlung haben die rot-grünen Koalitionäre sich aber 40.000 Euro bewilligt, um einen Kulturentwicklungsplan und einen Runden Tisch moderieren zu lassen“, so Heiko Langanke weiter. Das, was faktisch aber gerade stattfinde, „ist die Abwicklung der Harburger Kulturszene. Eine Konsolidierung der Initiative SuedKultur, die ebenso im Koalitionsvertrag festgehalten wurde, ist während der Pandemie mit dem Argument abgeschmettert worden, es sei kein Geld da. Faktisch aber ist ein knapper sechsstelliger Betrag an Projektmitteln der Stadtteilkultur vorhanden, der dieses Jahr in nur noch einer Sitzung des Kulturausschusses im Leben nicht ausgegeben wird“, analysiert Langanke und fragt „Wie daraus ein Runder Tisch mit Kulturschaffenden entstehen soll, ist mir ebenso schleierhaft wie es regelrecht absurd ist, dass wir einen äußerst engagierten SPD- Kultursenator in Hamburg haben,
der von den eigenen Genossen in Harburg konterkariert wird.“
Um ersatzweise Hilfe zu geben, überlegt der kulturpolitische Sprecher der Fraktion Die Linke., in Kürze wieder Online-Treffen anzubieten, um über Unterstützungsmöglichkeiten in den Genres Literatur, Musik, Theater, Tanz oder Bildender Kunst zu informieren und einen Austausch anzuregen. Er bilanziert: „„Harburgs Kulturschaffenden wird nur noch die Selbsthilfe bleiben, um zu überleben. Oder den Bezirk zu verlassen.“