Initiative „7 mal 73“ für eine tägliche Fährverbindung

Viele Wilhelmsburger/innen nutzen die Fährlinie 73, um in gerade mal 15 Minuten an die Landungsbrücken zu kommen. Foto (au)

Initiative „7 mal 73“ für eine tägliche Fährverbindung
Online-Petition erfolgreich gestartet

 (au) Wilhelmsburg. Endlich auch am Wochenende mit der Fährlinie 73 von der Ernst-August-Schleuse an die Landungsbrücken fahren zu können, das ist das Ziel von sechs Unternehmerinnen aus Wilhelmsburg. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Frauen aus Wilhelmsburg nun eine Initiative gegründet: „7 mal 73“. „Die Linie 73 wird von den Wilhelmsburgern mit zunehmender Begeisterung angenommen. Das ist noch steigerungsfähig!

Die Initiative 7 mal 73 setzt sich für eine Ausweitung der Linie 73 am Wochenende ein.

Wir wollen, dass diese Verbindung auch auf das Wochenende ausgedehnt wird“, erklären sie auf einem Infoblatt ihre Beweggründe. Mit einer Online-Petition (www.openpetition.de/petition/online/7×73-fur-eine-taegliche-faehrverbindung-zu-den-landungsbrucken) werben sie gerade für das Vorhaben. Mit den gesammelten Unterschriften wollen sie anschließend die HADAG Seetouristik und Fährdienst AG und den HVV über die Bezirksversammlung dazu auffordern, die Integration Wilhelmsburgs zur Mitte hin fortzusetzen und den Betrieb der Linie 73 auf 7 Tage auszuweiten. Um ein Zeichen für die Fähre am Wochenende zu setzen, laden die Initiatorinnen zudem unter dem Motto „7 mal 73“ die nächsten Wochen immer freitags (bis 7. Juli) von 19.10 Uhr bis Betriebsschluss zur gemeinsamen Fahrt auf der Fähre 73 ein.
Mal eben schnell von Wilhelmsburg aus in die Hamburger Innenstadt oder auch zurück: Seit Dezember 2012 gibt es die Fährverbindung der Linie 73 mit insgesamt fünf Haltestellen. Endhaltestellen sind die Ernst-August-Schleuse und Landungsbrücken, Brücke 1. Alle 20 Minuten werden die Haltestellen tagsüber angefahren, viele Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger nutzen diesen maritimen Weg. Einziges Manko: Am Wochenende fährt die Linie 73 nicht. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren die Forderung aus der Politik an die HADAG Seetouristik und Fährdienst AG, die in Kooperation mit dem HVV den gesamten Fährverkehr im Hamburger Hafen betreibt, die Fährverbindung auch am Wochenende stattfinden zu lassen – bisher vergeblich.
So habe laut einer Antwort der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation vom Februar 2016 die Auswertung der Fahrgastzahlen ergeben, dass die Fahrten der Linie 73 außerhalb der Hauptverkehrszeiten von circa 250 Fahrgästen pro Werktag und Richtung an der Haltestelle Ernst-August-Schleuse genutzt werden. Bei einer Ausweitung des Fährbetriebs der Linie 73 auf die Wochenenden sei davon auszugehen, dass mit einer Nachfrage in einer ähnlichen Größenordnung auf dieser Fährlinie zu rechnen wäre. Gemessen an diesem überschaubaren Potenzial von circa acht Fahrgästen je Fahrt an der Ernst-August-Schleuse sei der zusätzliche betriebliche Aufwand für die Einrichtung des Wochenendbetriebs der Fährlinie 73 nicht vertretbar.
Das sehen die Initiatorinnen allerdings anders und geben noch weitere Gründe an:
– Viele Wilhelmsburger pendelten beruflich unter der Woche, aber auch für ihr privates Vergnügen am Wochenende in die Stadt. Die Fährlinie 73 sei die direkte und schnellste Verbindung vom Reiherstiegviertel an die Landungsbrücken.
– Gerade für die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen sei die Fähre das am besten geeignete öffentliche Verkehrsmittel. Durch die Verlegung der Reichsstraße sei mit weiteren S3-Ausfällen, vor allem am Wochenende, zu rechnen. Die Linie 73 könne den Schienenersatzverkehr mit dem Nadelöhr über die Elbbrücken entlasten.
Aber auch von der anderen Seite aus betrachtet sei die Fahrplanerweiterung in vielerlei Hinsicht lohnenswert:
– Die junge Gastronomie in Wilhelmsburg wachse, im Sommer finden auf der Insel zahlreiche Festivals statt. Das Reiherstiegviertel, der Energiebunker und vielfältige Freizeitangebote zögen Besucherinnen und Besucher auch am Wochenende auf die Elibinsel.
– Der Blick auf die Elbphilharmonie und die Fahrt durch authentische Teile des Hafens mache die Linie 73 extrem attraktiv. Eine Ausweitung des Fahrplans aufs Wochenende könne nebenbei die bei Touristen beliebte Linie 62 entlasten.
In Wilhelmsburg rennen die Unternehmerinnen mit ihrer Initiative offene Türen ein. Bereits nach einer Woche haben rund 1.200 Unterstützer die Petition unterschrieben und bei den Auftaktveranstaltungen der gemeinsamen Fährfahrten Ende Mai war die Linie 73 proppevoll. Weitere Informationen zur Initiative unter www.facebook.com/7mal73.