Hilke-Likörfabrik vor Abriss?

Lifa-Gallery-Eröffnung.jpg Fotograf: Patrick Sobottka Bildunterschrift: Die Lifa-Gallery am Tag ihrer Eröffnung

Hilke-Likörfabrik vor Abriss?.

Linke fordert Denkmalschutz vor Profitinteresse.

Die Hilke-Likörfabrik am Karnapp im Binnenhafen, eine denkmalgeschützte Immobilie, steht seit Jahren leer, die Immobilie verfällt zusehends. Die Linke in der Bezirksversammlung hatte aktuell eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet, um zu erfahren, ob oder was der Eigentümer (die Fa. HC Hagemann) oder der Bezirk unternehmen, um den Bestand dieser historischen Immobilie zu sichern, da sie vor dem Abriss stünde.
Wie die Antwort auf die kleine Anfrage der Bezirksfraktion ergab, habe die Firma HC Hagemann schon am 13. September dieses Jahres einen Abrissantrag im Bezirksamt gestellt, sagte nun Heiko Langanke, Abgeordneter Die Linke in der Bezirksversammlung, und führt aus: „Was am Anfang der Entwicklung des Harburger Binnenhafens … gemacht wurde, nämlich die Einbindung der Hafen- und Industriegebäude, ist nun offensichtlich als Leitlinie der architektonischen Entwicklung aufgegeben worden.“ Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender Die Linke. „Wir werden das aber nicht hinnehmen und versuchen, die Hilke Likörfabrik als Stück Harburger Geschichte zu retten – Denkmalschutz liegt schließlich nicht im Belieben von Investoren.“ Eine Möglichkeit sei weiterhin der Kauf und die Sanierung der Likörfabrik durch die Stadt, wie es die Bezirksversammlung im Oktober beschlossen habe. Allerdings befindet sich der Antrag auf Abriss aktuell (Die Stellungnahme des Bezirks ist auf den 11. Dezember datiert) noch in der Prüfung, eine Genehmigung liegt aktuell nicht vor, schreibt die Bezirksamtsleiterin in ihrer Antwort auf die Anfrage. Das Amt für Denkmalschutz hat in diesem Fall ein gewichtiges Mitspracherecht. Fakt ist aber auch: Der Schwammbefall im Immobilien-Ensemble ist beträchtlich und der Erhalt angesichts der dafür entstehenden Kosten durchaus fraglich. Ob eine Sanierung sich abschließend als wirtschaftlich oder unwirtschaftlich erweist, muss noch geprüft werden.
Indessen hat die „Li.fa – Ein Hausprojekt für Harburg“ am 16. Dezember offiziell die Li.fa Gallery am Karnapp 15/16 eröffnet. Mit der Gallery will der Verein Li.fa auf den beantragten Abriss von Arne Weber aufmerksam machen und ihre Idee von einem unkommerziellen Hausprojekt bewerben. Um ein tragfähiges Finanzierungskonzept erstellen zu können, fordert die Gruppe außerdem Zutritt zu den Gebäuden. Hierzu wurden fünf Plakate in dem vor Kurzem aufgestellten Durchgangscontainer aufgehängt. Inhaltlich befassen sich diese unter anderem mit der Geschichte der ehemaligen Likörfabrik und dem Konzept des Hausprojekts, mit deren Hilfe das Projekt umgesetzt werden soll. Weiter laden die Plakate alle Passanten dazu ein, ihre Ideen und Meinungen für die Häuser aufzuschreiben.
„Für den Verein bleibt abzuwarten, was auf dem Begleitgruppentreffen Harburger Binnenhafen an Informationen zu dem beantragten Abriss berichtet wird“, sagte eine Li.fa.-Sprecherin.