Harburg-Vielfalt: Regen konnte Spaß nicht trüben

Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (re.) und Moderator Sven Böttcher waren sich einig: Wenn alles klappt, soll es 2018 zum 4. Mal heißen: „Harburg feiert Vielfalt!“

Ein bisschen Bollywood
Harburg-Vielfalt: Regen konnte Spaß nicht trüben

(pm) Harburg. Das beherrschende Thema auf dem Harburger Rathausplatz war am 22. Juli zunächst das Wetter. Immer wieder ging der Blick zum Himmel, wurden Wetter-Apps und Regenradare ausgewertet und zuvor nicht ausreichend leergegessene Teller angesprochen.

Mehr als 1000 Besucher feierten vor dem Harburger Rathaus

Doch alle schlechten Wetterprognosen konnten die gute Stimmung und Vorfreude auf das dritte Harburger Fest der Vielfalt nicht , die teilnehmenden Vereine, Künstler, Initiativen und Gruppen aus ganz Harburg sollten Glück haben: Ab 14 Uhr klarte der Himmel auf, und mehr als 1000 Harburger feierten auf dem Rathausplatz ein ausgelassenes und friedliches Fest.
Organisiert und finanziert von der Sicherheitskonferenz Harburg und den lokalen Partnerschaften Harburg gemeinsam mit dem Harburger Integrationsrat wurde ein buntes, internationales Programm geboten, das nicht nur die Vielfalt des Bezirkes Harburg widerspiegelte, sondern Menschen unterschiedlicher Kulturen, Generationen, Geschlechter und Hintergründe in entspannter Atmosphäre zusammen brachte.
„Ich bin immer wieder beeindruckt, was Harburg alles zu bieten hat!“, freut sich Fatma Canavar aus Heimfeld, die mit ihren beiden Töchtern zum Fest gekommen war. „Wir waren schon letztes Jahr hier und so begeistert, dass wir unbedingt wiederkommen wollten.“
Mehr als 30 Harburger Vereine, Institutionen, Initiativen und Gruppen präsentierten sich auf der langen Vereinsmeile. Der Bücherbus der Hamburger Bücherhallen hatte sein beliebtes Bilderbuchkino mitgebracht, an der Torwand vom Bündnis Harburger Muslime konnten große und kleine Kicker ihr Talent unter Beweis stellen.

Peter Sebastian: In Harburg hatte er wie immer ein Heimspiel

Beim Café Refugio und der Dekra Toy’s Company konnten Spiele wie z.B. „Vier gewinnt“ oder der „Heiße Draht“ ausprobiert werden, bei der Siebdruckwerkstatt von Elbdeich wurden T-Shirts und Taschen bedruckt, die Deutsche Notfallhilfe zeigte, wie man Verbände richtig anlegt. Großen Spaß hatten die Kinder bei der Stempelregatta der Kulturwerkstatt Harburg unter dem Namen „Ganz VIEL Harburg“. Für fünf an verschiedenen Ständen gesammelte Stempel gab es einen kleinen Preis zu gewinnen.
Auch kulinarisch blieben keine Wünsche übrig. Die Freiwillige Feuerwehr Harburg brutzelte neben ihrem großen Feuerwehreinsatzwagen Würstchen, am Stand des Deutschen Rotes Kreuzes gab es Waffeln oder selbstgebackenen Kuchen von Bewohnern der unterschiedlichen Harburger Flüchtlingsunterkünfte von „fördern und wohnen“. Aus Moorburg kamen ganz besondere Speisen. „Seit einiger Zeit gibt es eine Kochgruppe in Moorburg, bestehend aus geflüchteten Köchen aus Afghanistan oder Syrien, die gemeinsam Speisen aus ihrer Heimat kochen“, berichtet Bärbel Rademacher, die die Kochgruppe ehrenamtlich begleitet und unterstützt. Als die Kochgruppe von Harburg feiert Vielfalt hörte, wollten sie unbedingt dieses Jahr dabei sein.
Andere Besucher waren vor allem wegen des Bühnenprogramms hier. „Wir haben gehört, dass Peter Sebastian heute hier ist“, erzählen Birgit und Pierre. „Wir sind große Fans und freuen uns schon auf seinen Auftritt! Außerdem sind wir gespannt auf „Lovely und Monty“, die singenden Taxifahrer aus Indien“, fügt Pierre hinzu.
Das abwechslungsreiche Bühnenprogramm wurde von Sven Böttcher moderiert, der schon im letzten Jahr souverän durch das Programm führte und in Umbaupausen immer wieder auch die Besucher in das Bühnenprogramm mit einbezog. Denn auch das Bühnenprogramm spiegelte die Vielfalt des Bezirkes wider. Eröffnet wurde das Fest vom Frauenchor des Mig-Zentrums, gefolgt von der Talentschmiede Süderelbe und der Oriental Band, die orientalische Klänge zauberte. Heißblütig ging es auch beim Flamencotanz von Gundula König zu, die unter Begleitung einer Sängerin und eines Gitarrenspielers zeigte, was man in ihrer Harburger Flamencoschule lernen kann.

Lovely und Monty, die singenden Taxifahrer aus IndienFotos: priv.

Als special guest stand dann Jay Kalian mit drei Stücken auf der Bühne. Der Singer-Songwriter hatte am gleichen Abend einen erfolgreichen Auftritt in der Fischhalle Harburg und sich spontan bereit erklärt, ein paar Lieder aus seinem aktuellen Konzertprogramm auf dem Rathausplatz zu singen.
Beim dann folgenden Auftritt von Peter Sebastian ließen sich die Zuschauer schnell von der guten Laune des Schlagersängers mitreißen. Der Entertainer begeisterte mit zahlreichen seiner Titel, bei denen es weder die Zuschauer auf den Stühlen noch den Sänger auf der Bühne hielt und alle gemeinsam tanzten.
Das Publikum zum Tanzen brachten auch die indischen Brüder „Lovely und Monty“, die mit ihren Stücken ein bisschen Bollywood nach Harburg brachten. Die Brüder, die eigentlich als Taxifahrer in ganz Hamburg unterwegs sind, schreiben ihre Stücke mit deutschen und indischen Texten selber und sangen auch in Harburg ihre Hamburg-Hymne „Hamburg – beste Stadt der Welt“.
Ein rundum gelungenes Fest, zu dem auch Bezirksamtsleiter und Vorsitzender der Sicherheitskonferenz Harburg, Thomas Völsch ,in seinem Grußwort passende Worte fand: „Harburg ist eine Ankommensstadt für alle Ankommenden ebenso wie für die Alteingesessenen, eine Stadt der Vielfalt. Dies findet beim dritten Fest für Vielfalt in Harburg einen besonders lebendigen und freudigen Ausdruck!“