Hamburg für Klimawandel gewappnet

pm - Jens Kerstan erwartet in der Klimapolitik ein engagiertes und effizientes Handeln der Bundesregierung insbesonders beim Kohleausstieg denn „Klimaschutz ist günstiger als Klimaschutzanpassung.“

Hamburg für Klimawandel gewappnet

Zehn Jahre EnergieBauZentrum – Senator gratuliert

Das EnergieBauZentrum im Neuländer Elbcampus ist 10 Jahre alt geworden. „Viele unserer Kunden haben uns über die Jahre in unseren zahlreichen Fach-, Informations- und Autorisierungsveranstaltungen oder auch im Rahmen unserer individuellen Beratungsgespräche die Treue gehalten. Darüber freuen wir uns sehr“, sagte Dipl.-Ing. Nicola Beck, Leiterin des EnergieBauZentrums, zur Begrüßung. Am Mittwoch hatte das EnergieBauZentrum aus diesem Anlass – in Kooperation mit dem ZEWU und der Leitstelle Klimaschutz in Hamburg – eine hochkarätige Informationsveranstaltung mit namhaften Rednern durchgeführt. Thema war die Klimafolgenanpassung mit konkretem Gebäudebezug.
Zum Auftakt hatte Jens Kerstan (Grüne), seit drei Jahren Umweltsenator in Hamburg, mit Blick auf den Hamburger Klimaplan, die Bedeutung der Klimafolgenanpassung für Hamburg skizziert. Klimaschutz sei gleichzeitig auch eine große Chance für das regionale Handwerk, betonte er und würdigte die zehn erfolgreichen Jahre des EnergieBauZentrums, „das den Blick immer nach vorne richtet“ und dabei das Thema Klimaanpassung in den Fokus gerückt habe. Die Klimaveränderungen seien nicht zu bestreiten, wobei man Wetter nicht mit Klima verwechseln dürfe. Starkregen, Hitzeperioden und Stürme würden in der Zukunft vermehrt auftreten, zitierte er Klimafachleute. In Hamburg gelte es ganz besonders die Deichsicherheit zu garantieren. Auch für Starkregen sei die Stadt gut gewappnet. Hamburg habe nicht allein die Siele ertüchtigt, sondern auch eine Klimaplan erstellt. Allerdings müsse gewährleistet sein, „dass in einer klimaangepassten Stadt die Maßnahmen auch funktionieren.“ Kerstan brach auch eine Lanze für die Gründachstrategie als Maßnahme für nachhaltiges klimaangepasstes Bauen. In diesem Bereich gebe es noch viel Luft nach oben. Kerstan: „Es gilt Potenziale zu identifizieren und in die Praxis zu überführen.“
Als weiterer Gastredner folgte Dr. Harry Lehmann, Leiter des Fachbereichs Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien des Umweltbundesamtes, der über forcierten Klimaschutz und die deutsche Anpassungsstrategie sprach. Der vollständige Übergang zu erneuerbaren Energieen während der nächsten 35 Jahre sei eine Grundbedingungung um die Klimaziele von Paris – die Reduzierung der Treibhausgase um mindestens 1,5 Prozent, besser noch um 2 Prozent – einzuhalten, betonte er. Zwar hätten so gut wie alle Länder weltweit (von einzelnen Politikern abgesehen) verstanden, dass Klimaschutz eine Notwendigkeit sei, doch sei noch viel zu wenig Bewegung in dem Thema. Besonders die Jugend müsse man für das Thema sensibilisieren. Besonders am Gebäudebestand müsse kräftig gearbeitet werden, weil das Bauwesen ganz besonders zum Klimaschutz beitragen könne. Gerade für Immobilieneigentümer oder Bauherren gebe es vieles, was man bereits bei der Planung berücksichtigen kann. Erfreulich sei, dass 90 Prozent der Deutschen mittlerweile von der Notwendigkeit des Klimaschutzes überzeugt seien. Daher wird auch das ZEWU dieses Thema mit der Leitstelle Klimaschutz im Rahmen der UmweltPartnerschaft Hamburg gezielt voranbringen.
Fazit der Teilnehmer: „Der Klimawandel ist Realität, auch hier in Hamburg. Wohl aber können die Folgen des Klimawandels für die kommenden Jahrzehnte – gekennzeichnet durch eine globale Erwärmung – für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte durch große Anstrengungen gemildert werden.
Eine Podiumsdiskussion – Thema: Sinnvolle Maßnahmen bei künftigen Extremwetterereignissen – die der Leiter des ZEWU, Dr. Kai Hünemörder moderierte, beschloss diesen Abend.