H. Gundelach: Tour durch Handwerksbetriebe

Herlind Gundelach (2.v.l.) besuchte gemeinsam mit Hamburgs Bezirkshandwerksmeister Peter Henning (2.v.r.) und seinem Stellvertreter Dierk Eisenschmidt ( 2.v.r.) die Fa. Horst Busch, Elektrotechnik vertreten durch Horst Busch (li.) und den Geschäftsführer Oliver Seibt (3.v.l.) Foto: gundelach

Weniger Bürokratie und starre Auflagen
H. Gundelach: Tour durch Handwerksbetriebe

(pm) Harburg/Süderelbe. Als Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages informierte sich Herlind Gundelach (CDU) über konkrete Auswirkungen der Berliner Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik auf die Handwerksunternehmen. Von der Seilerei Lohmann, ein Familienbetrieb in der 10. Generation, gegründet 1752 und eine der beiden noch in Hamburg arbeitenden Seilereien, über die Fa. Horst Busch, Elektrotechnik (Karnapp 37), die sich aus einem 1-Mann-Betrieb (1976) zu einem leistungsstraken mittelständischen Unternehmen mit einer breiten Angebotspalette entwickelt hat, bis hin zur Fleischerei Lesser, ein klassischer Familienbetrieb reichte das Programm der Abgeordneten.

Herlind Gundelach in der Seilerei Lohmann: Hier laufen dier Fäden zusammen. Foto: gundelach

In der Fleischerei Lesser lernte sie auch die Tochter der Inhaber kennen. Sie tritt in die Fußstapfen der Eltern und will nach der Schule das Fleischerhandwerk von der Pike auf lernen. Gundelach: „Alle drei Betriebe nehmen ihre Verantwortung wahr und bilden aus.“
Ein Anliegen sei allen drei Betrieben gemeinsam: „Die zunehmende Bürokratie im täglichen betrieblichen Alltag, sei es im Bereich des Personalwesens durch überbordende Aufzeichnungen, sei es im Bereich der Auftragsabwicklung durch die einen Handwerksbetrieb überfordernde Widerrufsbelehrung, die für das handwerkliche Auftragsgeschäft nicht geeignet sei.“  
Auch wenn die Frage des Betriebsübergangs für die drei besuchten Betriebe kein Problem darstelle, so ließen doch die Vertreter der Harburger Handwerkerschaft keinen Zweifel daran, dass dies neben der Gewinnung von Auszubildenden nach wie vor ein großes Problem darstellt. Dies führe dazu, dass kleinere Betriebe von großen Unternehmen geschluckt würden und so dem Handwerk mittelfristig der Boden entzogen werde. Auch hier könnte die Politik durch Erleichterung der betrieblichen Abläufe, d.h. weniger Bürokratie und starre Auflagen, Abhilfe schaffen. Denn es sei weniger die anstrengende handwerkliche Arbeit, die junge Menschen von einer Betriebsübernahme abhalte, als der damit verbundene „Papierkram“.
Herlind Gundelach war eine aufmerksame Zuhörerin und versprach, diese Punkte an die zuständigen Ministerien heranzutragen mit dem Ziel, hier in der nächsten Legislaturperiode zu besseren, die Betreibe entlastenden Lösungen zu kommen. Und dabei stehen hier weniger die Inhalte im Vordergrund als die Verfahren.