Grüne: Alleebäume in Glüsingen nicht fällen!

Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Seevetal -Die Seevetaler Ratsmitglieder Matthias Clausen und Gerd Otto Kruse

Grüne: Alleebäume in Glüsingen nicht fällen!.

Alternative: Baumschonende Baumaßnahme!.

Der Landkreis Harburg hat fünf gesunde alte Alleebäume und einen jüngeren an der Winsener Landstraße in Glüsingen (zwischen Fleestedt und Karoxbostel) durch Kreuze gekennzeichnet und zum Fällen vorgesehen. Die Betriebsgemeinschaft Straßendienst in Seevetal teilte auf Nachfrage der Seevetaler Grünen mit, dass die markierten Bäume im Zuge einer Baumaßnahme (Leitungs-und Radwegverlegung) gefällt werden müssten.
Rainer Weseloh, Vorsitzender des Ortsverbandes Seevetal, Bündnis 90/Die Grünen: „Ein Fällen von Bäumen ist in der Vegetationszeit nach § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten. Maßnahmen, die im öffentlichen Interesse nicht auf andere Weise oder zu anderer Zeit durchgeführt werden können, sind davon ausgenommen, erfordern aber eine Abwägung.“
Die Seevetaler Grünen fragen daher: „Wurde seitens des Kreises (auch der Naturschutzbehörde) geprüft, ob diese (Bau)Maßnahme nicht auf andere Weise baumschonend durchgeführt werden könnte? Wurde in der dazu erforderlichen Abwägung nach § 39 Absatz 5 Bundesnaturschutzgesetz der Schutz der Bäume angemessen berücksichtigt? Falls nicht, warum nicht? In welchem Umfang sind ortsnahe Ersatzpflanzungen durch standortgerechte heimische Bäume vorgesehen?“
Weseloh weist außerdem darauf hin, dass es seit Langem baumschonende Verfahren zur Leitungsverlegung, z.B. den Pressvortrieb in den Wurzelbereichen, gibt, die die Bäume erhalten. Sie greifen baumschonend nur in einen kleinen Teil des Wurzelbereichs ein. Bereits vor sieben Jahren habe die Forschungsanstalt für das Straßen- und Verkehrswesen das Merkblatt „Bäume, unterirdische Leitungen und Kanäle“ (Link: https://www.luhe-wildenau.de/Media/files/Breiter%20Rain/06%20-%20Merkblatt-Baeume%2CLeitungen%2CKanaele.pdf) herausgegeben und in Ziffer 6.2.2 die baumschonende geschlossene Bauweise beschrieben, erläutert Weseloh weier. Diese Bauweise sei nach Auffassung der Seevetaler Grünen die Alternative zur Baumfällung. Für den Klima- und Artenschutz und zum Erhalt der Luftqualität sollten deshalb gesunde alte Bäume wegen ihrer ökologischen Funktionen unbedingt geschont werden, erwartet der Ortsvorsitzende der Grünen. Für den Radwegebau würden sich ebenfalls baumschonende Verfahren wie Befestigung mit wassergebundener Wegedecke und/oder der Einbau von Wurzelbrücken anbieten, erläuterte er weiter.
Die Grünen Seevetal fordern von der Betriebsgemeinschaft Straßendienst und der Kreisverwaltung, dass vor weiteren Baumaßnahmen und vor Fällung dieser Bäume der Einsatz der baumschonenden geschlossenen Bauweisen zum Einsatz kommt. Zudem solle geprüft werden, welche baumschonenden Verfahren bei der anschließenden Sanierung des Radwegs angewendet werden.