Gesund am Start

Gesund am Start

Harburger Herzteam läuft den Haspa Marathon

Am 29. April starten wieder zehntausende Läufer beim 33. Haspa-Marathon. Mit dabei ist dieses Jahr ein interdisziplinäres Herzteam des Asklepios Klinikums Harburg. Die Experten geben Tipps, wie sie sicher ans Ziel kommen.
Wer die mehr als 42 Kilometer beim Haspa-Marathon antritt, sollte bestens vorbereitet sein. Denn der Marathon ist nicht nur eine mentale Herausforderung, sondern auch eine extreme Belastung fürs Herz. Das „Herzteam“ des Asklepios Klinikums Harburg geht gemeinsam auf die Strecke: Chefarzt PD Dr. Michael Laß (Herzchirurgie), Oberarzt Dr. Philipp Peitsmeyer (Kardiologie), Oberarzt Dr. Klaus Matzen (Anästhesie) und Assistenzarzt Dr. Philipp Jansen (Kardiologie) sind nicht nur trainierte Läufer, sondern auch Experten rund um das Thema Herzgesundheit. Die Mediziner geben Tipps, worauf Läufer achten sollten und wie sie sich am besten vorbereiten.
„Bei körperlicher Belastung schlägt das Herz häufiger und pumpt mehr Blut in den Körper, um ihn ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Bei extremen Belastungen wie einem Marathon muss das Herz Höchstleistungen bringen“, erklärt PD Dr. Laß, Chefarzt der Herzchirurgie am Asklepios Klinikum Harburg und selbst seit vielen Jahren im Laufsport unterwegs. „Vor der Teilnahme an einem Marathon ist es wichtig, dass die Läufer ihre Herzgesundheit überprüfen lassen. Denn: Ist das Herz geschädigt, kann es der Belastung eines Marathons nicht mehr standhalten und es kann zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern oder zum Herzstillstand kommen“, führt sein Kollege, Dr. Philipp Peitsmeyer aus. Für den Oberarzt der Kardiologie ist die Teilnahme am Haspa-Marathon seine fünfte Marathon-Teilnahme in Hamburg. Dass er seine Kollegen zu einer Teilnahme motivieren konnte, freut den 36-Jährigen: „Wir sind auf der Arbeit ein gemeinsames Team, das sich gut versteht und daraus ist die Idee entstanden, das beim Haspa-Marathon unter Beweis zu stellen.“ So sehr das Team den Spaß an der Vorbereitung betont, so ernst werden die Ärzte, wenn es um die Vorbereitung geht.
Zwar sei die Vorbereitung auf einen Marathon ein optimales Training für das Herz-Kreislaufsystem, der Lauf an sich schwäche jedoch das Immunsystem, so der Kardiologe: „Die Dosis ist entscheidend – ein moderates Ausdauertraining stärkt das Herz und lässt es ökonomischer schlagen, eine extreme Belastung wie ein Marathon hingegen kann das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöhen.“ Um das Herz mit diesem Extremlauf nicht zu überfordern, sollten Läufer daher nur sehr gut vorbereitet an den Start gehen. „Insbesondere Freizeitsportler sollten sich gut informieren und zunächst über ein oder zwei Jahre Grundlagen aufbauen, bevor sie einen Marathon laufen. Auch erfahrene Läufer sollten sich gezielt vorbereiten und mindestens 12 Wochen ein Ausdauertraining mit geringer und mittlerer Belastungsintensität absolvieren“, weiß Chefarzt Laß, und auch wenn er selbst unter der Woche wenig Zeit hat, so nimmt er auf der Arbeit ausschließlich die Treppe statt Fahrstuhl und verlegt das Lauftraining auf das Wochenende.