Gemeinsam allein sein

ein -Für seine Fans und Freunde hat Peter Sebastian immer ein offenes Ohr

Gemeinsam allein sein.

Das Osterfest mal ganz anders.

(gd). Rund um das Osterfest – das höchste Fest der Christen – gibt es viele traditionelle Osterbräuche, auf die wir größtenteils wegen der Corona-Krise und zur Vermeidung größerer öffentlicher Ansammlungen in diesem Jahr verzichten müssen. Eigentlich sollten die von der Bundesregierung verhängten Kontaktverbote und Ausgangsbeschränkungen nur bis Ostern gelten, um eine weitere Verbreitung des neuartigen Virus einzudämmen. Für viele ältere Menschen war dies die Hoffnung, mit ihren Kindern und Enkeln gemeinsamen auf die Suche nach Schokohasen und bunten Ostereiern gehen zu können. Doch nach neuesten Erkenntnissen wird daraus nichts. Der Neue RUF hat daher einige Menschen gefragt, wie sie unter diesen Bedingungen das Osterfest feiern werden.
Da Sabine T. (vollständiger Name ist der Redaktion bekannt) vorübergehend zur Untätigkeit verbannt ist, möchte sie die Osterfeiertage nutzen, um sich ihren Tieren zu widmen. Mit den Hunden Gassi gehen oder mit dem Pferd mal einen ausgedehnten Ausritt durch den Wald machen, damit ihr nicht irgendwann sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fällt, so möchte sich die Freiberuflerin auch während der Feiertage die Zeit vertreiben. „Ich habe einen sehr netten Nachbarn, der mir schon mehrfach bei handwerklichen Dingen geholfen hat. Vielleicht kann ich mich zu Ostern bei ihm revanchieren, etwas Leckeres kochen, ihn zum Essen einladen und einfach mal ein bisschen klönen“, auch das wäre für Sabine ein denkbares Szenario. Und bestimmt bleibt auch noch etwas Zeit für ein besonderes Hobby – Armbänder, Ketten und Ohrringe kreieren.
„Gelebte Solidarität“, das ist es, was auch während der Osterfeiertage für den Sänger und Musikproduzenten Peter Sebastian an oberster Stelle steht. Seit Beginn der Kontaktbeschränkungen ist er für viele seiner Fans, Freunde und Bekannte am Telefon mit aufmunternden und tröstenden Worten da, um ihnen Kummer, Ängste und Sorgen zu nehmen. „Ostermontag werde ich zum wiederholten Mal ab 14 Uhr telefonisch unter 040 7632146 für jedermann erreichbar sein, denn ich weiß, dass solche persönlich geführten Gespräche – gerade in der C-Krise – für viele sehr wichtig und ermutigend sind“, kündigt Peter Sebastian an. Für ihn, der durch eine schwere Vorerkrankung selbst zu der sogenannten Risikogruppe gehört, ist es ungewohnt, das Osterfest allein zu verbringen – wurde doch in der Vergangenheit stets im Kreis der Familie gefeiert. „Ich bin gerade bei der Vorbereitung einer neuen Produktion und werde jetzt die Zeit für den letzten Feinschliff nutzen.“ Gleichzeitig verrät der Musikproduzent, dass er nun hoffentlich auch den längst geplanten Frühjahrsputz in Angriff nehmen kann – es wird zu einem Staubsauger- und Feudel-Ballett, wie er seinen Frühjahrsputz bezeichnet.
Martin Hoschützky, Dozent für politische Bildung, möchte die Osterfeiertage ganz ruhig und unaufgeregt verbringen. „Auf jeden Fall werde ich mir die Fernsehübertragung der Osterfeierlichkeiten aus dem Vatikan anschauen“, so seine Worte – „und will bloß keine TV-Kommentare mehr über das Thema Corona hören.“ Darüber hinaus möchte er die Zeit nutzen, etwas spazieren zu gehen. „Bewegung ist auch in diesen Zeiten wichtig – wenn man nur genug Abstand zu anderen Menschen hält.“ Die Füße mal hochlegen und sich in leichte und unterhaltsame Lektüre vertiefen, so sein Plan. Dazu gehört auch der Debütroman „Er ist wieder da“ des Schriftstellers Timur Vermes. „Vor einiger Zeit bin über ein Hörbuch auf diese Satire gestoßen, bei der es um Adolf Hitler geht, der Jahrzehnte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Berlin Mitte erwacht. Jetzt möchte ich mir diese Geschichte auch noch mal als Buch, also analog zu Gemüte führen.“ Darüber hinaus hat sich Martin Hoschützky vorgenommen, da man sich kaum noch persönlich treffen kann, viel mit Freunden und Bekannten zu telefonieren.
Michael Rudnik, Diakon in der katholischen Kirchengemeinde St. Maria – St. Franz-Joseph, betrachtet die Feierlichkeiten zum Osterfest in diesem Jahr aus einer ganz besonderen Perspektive. Normalerweise wäre er an diesen Tagen bei den Gottesdiensten und Heiligen Messen voll im Einsatz. „Ich werde mir auf jeden Fall die Zeit nehmen, auf Youtube die göttliche Liturgie anzuschauen und vielleicht zu einem stillen Gebet ganz allein in die Kirche zu gehen. Ich kann auch mal Stille sehr gut aushalten. Den Kontakt zu meinen Kindern und Enkelkindern gibt es in diesem Jahr leider nur per Telefon“, verrät der Kirchenmann. Auch ein Spaziergang über den Friedhof ist für den Diakon denkbar, oder sich bei gutem Wetter in den Garten zu setzen. „Man trifft auf dem Friedhof erfahrungsgemäß nicht auf viele Menschen und kann daher dort auch die Bewegung an der frischen Luft ganz gut genießen“, so seine Worte. Und schließlich bleibt ihm auch mal wieder Zeit, ein gutes Buch zur Hand zu nehmen, wie er verrät.