„Das reinste Chaos“.
Post wird in der Großen Straße nicht verteilt.
Die Anwohner der Straße Große Straße sind auf Zinne. Seit rund zwei Wochen klappt es mit der Postzustellung nicht mehr. Die Bürger berichten von abenteuerlichen Zuständen. Nachfragen nach den Gründen für die mangelhafte Zustellung würden nicht konkret beantwortet. Stattdessen würde achselzuckend an höhere Stellen verwiesen. Kritik gibt es ebenfalls an den Austrägern. Diese seien teilweise der deutschen Sprache nicht mächtig, würden sich darüber hinaus auch nicht in der Gegend auskennen. Er habe einen Austräger mit mehreren Briefen in der Hand getroffen, der hilfesuchend durch die Große Straße „irrte“. Einige Anwohner, die dringend auf bestimmte Briefe warteten, wären den Austrägern zur Hand gegangen. Sie nahmen die Briefe und durchstöberten sie erst einmal nach ihren eigenen. Hatten sie sie gefunden, gaben sie dem Austräger Tipps, wo er die Briefe richtig zustellen könnte, erzählte ein Anwohner. Kommentar eines anderen Betroffenen: „Ich warte nun schon seit Tagen auf ein Rezept. Auf der zuständigen Poststelle konnte man mir auch nicht weiterhelfen. Das ist das reinste Chaos“, meinte der genervte Mann. Der Neue RUF fragte bei der Post nach. Der zuständige Pressesprecher der DHL Group, Tobias Buchwald, erläuterte, dass sämtliche betrieblichen Abläufe bei der Deutschen Post darauf ausgelegt, seien, Sendungen schnell, sicher und zuverlässig zu bearbeiten und zuzustellen. „Im vergangenen Jahr haben wir jeden Werktag 48 Millionen Briefsendungen bearbeitet, von denen wir 86 Prozent am darauffolgenden Werktag beim Empfänger zugestellt haben, den größten restlichen Teil am übernächsten Werktag“, hob Buchwald hervor.
Auf die Probleme in der Großen Straße eingehend, sagte er: „Wir stellen bundesweit an sechs Tagen in der Woche zu, selbstverständlich auch in der Großen Straße in Hamburg-Harburg. Nach Rücksprache mit unseren Kolleginnen und Kollegen läuft der Betrieb im zuständigen Zustellstützpunkt ordnungsgemäß und ohne Auffälligkeiten. Allerdings wurden in den vergangenen Wochen die Zustellbezirke vor Ort neu bemessen sowie ein zusätzlicher Übergabepunkt in unseren Betrieb integriert. Derartige Anpassungen unserer betrieblichen Prozesse sind wegen der sich laufend ändernden Sendungsmengen von Zeit zu Zeit notwendig. Erfahrungsgemäß erfordert vor allem die Umstellung auf die neuen Bezirke etwas Zeit, was vereinzelt zu vorübergehenden Laufzeitverzögerungen führen kann.“ Seine Kollegen vor Ort arbeiten derzeit unter Hochdruck daran, die wenigen verbleibenden Rückstände aufzuarbeiten, damit die gewohnt hohe Zustellqualität in Hamburg-Harburg auch in der Großen Straße wieder voll und ganz gewährleistet sei, versicherte Buchwald.