Frank Horch tritt zurück

mk -

Frank Horch tritt zurück.

Wirtschaftssenator will sich um seine erkrankte Frau kümmern.

Überraschend hat Wirtschaftssenator Frank Horch am 6. September für das Jahresende seinen Rücktritt angekündigt. „Nach einem längeren Abwägungsprozess habe ich mich entschieden, bis zum Ende des Jahres aus dem Senat auszuscheiden. Man sagt ja, aufhören soll man, wenn es am schönsten ist. Und jetzt ist der Zeitpunkt da, zu erkennen, dass mein Privatleben nicht länger mit dem Amt vereinbar ist. Der Spagat zwischen familiärer Verpflichtung und Beruf ist inzwischen so intensiv, dass es für mich nicht mehr leistbar sein wird. Es ist eine ausschließlich persönliche Entscheidung, die mir gewiss nicht leicht gefallen ist, die aber genauso unumkehrbar ist“, hieß es in einer Pressemitteilung von Horch. Grund für seinen Rücktritt soll laut Presseberichten die schwere Krankheit seiner Frau sein.
Erster Bürgermeister Peter Tschentscher zeigte sich emotionall betroffen: „Ich habe die Entscheidung von Frank Horch mit großem Bedauern, aber auch mit Verständnis aufgenommen. Frank Horch hat das Amt als Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation über mehr als sieben Jahre mit großem persönlichem Einsatz und Erfolg geführt. Die von ihm umgesetzten Projekte bis hin zur Fahrrinnenanpassung waren und sind für unsere Stadt von zentraler Bedeutung. Seine langjährige Erfahrung in der Wirtschaft und in anderen wichtigen Aufgaben wie als Präses der Handelskammer, seine gute Vernetzung in der Wirtschaft, seine Integrität und durchsetzungsstarke Persönlichkeit haben uns sehr geholfen. Ich danke Herrn Senator Horch im Namen des gesamten Senats sehr herzlich für seine Arbeit zum Wohle der Stadt Hamburg.“ André Trepoll, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Ich wünsche Frank Horch und vor allem auch seiner Frau alles Gute und danke ihm trotz vieler politscher Differenzen für seine Arbeit. Es ist ein Zeichen menschlicher Größe, dass er die Gesundheit seiner Frau über das Regierungsamt stellt. Losgelöst davon steht fest, dass die Hamburger Wirtschaft schon seit längerem nicht die politischen Impulse bekommt, die sie benötigt. Der schwächelnde Hafen, mangelnde Konzepte für die Digitalisierung und Dauerstau werden das schwierige Erbe für Horchs Nachfolger als Wirtschafts- und Verkehrssenator sein. Es braucht nun eine starke, hanseatische und gut vernetzte Persönlichkeit, die diese Probleme engagiert angeht. Was Hamburg also braucht, ist einen Persönlichkeit mit hohem Wirtschaftssachverstand und nicht der sozialdemokratischen Parteibuchwirtschaft.“ Hamburgs Arbeitgeberpräsident Uli Wachholtz erklärte zum angekündigten Rücktritt von Horch:
„Hamburgs Arbeitgeber nehmen die Entscheidung von Frank Horch, sich zum Jahresende als Wirtschaftssenator aus dem Senat zurückzuziehen, mit größtem Bedauern zur Kenntnis, bringen dieser Entscheidung aber gleichzeitig größten Respekt entgegen. Frank Horch hat sich in den vergangenen 7½ Jahren für die Wirtschaft dieser Stadt verdient gemacht. Die Fahrrinnenanpassung der Elbe wird mit seinem Namen genauso eng verbunden bleiben, wie der stets enge Draht zu den Unternehmen, die ihm – egal ob Local Hero oder Global Player – gleichermaßen am Herzen lagen. Sein hohes Ansehen in der Wirtschaft wird Frank Horch auch nach dem Ausscheiden aus dem Senat erhalten bleiben.“ Auch der wirtschaftspolitische Sprecher und Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Prof. Dr. Jörn Kruse, äußerte sich: Frank Horch hat sich in den sieben Jahren als Wirtschaftssenator große Verdienste um die Stadt Hamburg erworben. Senator Horch hat sein Amt mit Sachverstand und Gelassenheit geführt. Er hat sich besonders für die dringend nötige Elbvertiefung eingesetzt, die nun offenbar demnächst Realität wird. Frank Horch ist ein sehr umgänglicher und freundlicher Mensch, mit dem man sich immer gern austauscht. Seine persönlichen Gründe für die Entscheidung, vom Amt zurückzutreten, sind ehrenwert und gut nachvollziehbar. Wir wünschen seiner Frau und ihm viel Kraft und alles Gute.“