Feuerteufel geschnappt?

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr retteten zwei Personen aus einem Gebäude, dass sich direkt neben dem brennenden Carport befindet. Foto: Feuerwehr

Feuerteufel geschnappt?
Polizei nahm 17-Jährigen in Nähe der Tatorte fest

(mk) Neu Wulmstorf. Die Kette der Brände in Neu Wulmstorf reißt nicht ab. Nach dem in der letzten Woche mehrere Müllcontainer und  ein Pkw brannten, mussten die Blauröcke der FF Neu Wulmstorf und Rübke in der Nacht des 15. zum 16. Dezember erneut ausrücken.  Die Feuerwehren wurden mit dem Stichwort „Feuer in/an Gebäude“ alarmiert. Notrufe meldeten einen brennenden Pkw Smart in einem Carport. Noch auf der Anfahrt der Einsatzkräfte gingen weitere Notrufe ein. Deren Inhalt  war dramatisch. Aufgrund des Feuers war der Strom eines  neben dem brennenden Carports befindlichen Endreihenhauses ausgefallen. Zwei Personen waren in dem Gebäude eingeschlossen.
Neben den Löschfahrzeugen machten sich deswegen sowohl ein Rettungswagen als auch ein Notarzteinsatzfahrzeug  auf den Weg. Als die ersten Fahrzeuge der Feuerwehr am Einsatzort eintrafen, stand das direkt an einem Reihenhaus angebaute Carport im Vollbrand, das Feuer drohte auf den Dachstuhl überzugreifen. Das Endreihenhaus, in dem zwei Personen eingeschlossen waren, wurde komplett vom Brandrauch eingehüllt. Vorsorglich wurde die FF Elstorf als Personal- und Atemschutzreserve vom Einsatzleiter nachalarmiert.
In der ersten Einsatzphase wurde zunächst eine Riegelstellung zwischen dem Carport und dem Reihenendhaus mit einem C-Rohr vorgenommen. Die in Gefahr befindlichen Bewohner konnten zügig von einem Trupp unter umluftunabhängigen Atemschutz aus der Wohneinheit gerettet werden. Beide wurden vom Rettungsdienst untersucht und versorgt, konnten aber am Einsatzort verbleiben. Weitere nebenliegende Wohneinheiten wurden vorsorglich evakuiert. Sieben Personen kamen für die Zeit der Löscharbeiten bei einem Nachbarn unter.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes konnte der Brand mit drei C-Rohren und fünf Einsatzkräften unter Atemschutz schnell unter Kontrolle gebracht und ein Übergreifen auf den Dachstuhl verhindert werden. Während der Nachlöscharbeiten wurde mit einer Wärmebildkamera die Dachflächen, äußeren Holzkonstruktionen und die inneren Räume des Endreihenhauses kontrolliert. Hierbei konnten keine Wärme- oder Glutnester festgestellt werden.
Insgesamt waren die drei Feuerwehren mit mehr als 30 Einsatzkräften anderthalb Stunden vor Ort.
Noch während des Einsatzes meldete die Leitstelle der Einsatzleitung einen weiteren Müllcontainerbrand in der Liliencronstraße. Die in Bereitstellung stehende Feuerwehr Elstorf übernahm diesen Einsatz für die gebundenen Kräfte der Feuerwehr Neu Wulmstorf. Die Einsatzkräfte konnten hier das Feuer schnell mit einem C–Rohr und einem Trupp unter Atemschutz bekämpfen. Verletzt wurde nach derzeitigem Ermittlungsstand  niemand.
Aufgrund der Häufigkeit der Brände hatte die Polizei den  Fahndungsdruck erhöht. Deshalb gelang es einer aufmerksamen  Polizeistreife in Tatortnähe eine männliche, zum Zeitpunkt der Festnahme noch 17-jährige Person,  festzustellen. Vor Ort verdichteten sich die Verdachtsmomente, so dass der Heranwachsende vorläufig festgenommen wurde. Weitere  Ermittlungen führten dazu, dass die Staatsanwaltschaft Stade beim  Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den Neu Wulmstorfer Beschuldigten  beantragte, dem auch stattgegeben wurde. Der Beschuldigte sitz nunmehr in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.