Einfacher: Kinderbetreuung bei Integrationskursen

Claudia LossFoto: priv

Einfacher: Kinderbetreuung bei Integrationskursen
Zusätzliche Bundesmittel sind vorhanden

(pm) Harburg. Schon im April hatte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD in Harburg, Claudia Loss, darauf hingewiesen, dass es zusätzliche Bundesmittel für die Kinderbetreuung bei Inte­grationskursen gibt: „Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, wenn viele Frauen nicht an den Integrationskursen teilnehmen, weil sie keine Betreuung für ihre Kinder haben“, meinte sie schon damals.
Inzwischen hat die Behörde für Soziales, Familie und Integration auf einen Antrag der SPD geantwortet und mitgeteilt, dass, anders als vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefordert, keine zusätzliche Genehmigung des Jugendhilfeträgers erforderlich ist.
„Es ist gut, dass dies nun ohne umständliche Genehmigungsverfahren möglich ist“, meint jetzt Claudia Loss und ergänzt: „Leider hat sich herausgestellt, dass die Anbieter kaum Kenntnis davon haben – nicht von den Fördermöglichkeiten und schon gar nicht von den Verfahrenserleichterungen. Hier müssen wir geeignete Wege finden, den Informationsfluss von BAMF und BASFI zu den Anbietern zu verbessern.“
Das BAMF startete im März mit einem Programm für die Anbieter von Integrationskursen, wenn sie zusätzlich eine Kinderbetreuung ermöglichen. Hier gelte es, die Kursanbieter auch zu motivieren und zu unterstützen, Kurse mit Kinderbetreuung in ihr Programm aufzunehmen. Deshalb forderte sie auch umfassende Informationen zur derzeitigen Lage, wollte aber auch erfahren, was getan werden kann, um das Angebot auszuweiten.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Heimath machte noch einmal deutlich dass „Integrationskurse mit begleitender Kinderbetreuung Mangelware sind und auch nach den Integrationskursen ohne Betreuung eine große Nachfrage besteht.“ Bisher könnten viele Interessenten – zumeist Frauen – nicht an Integrationskursen teilnehmen, da kein Betreuungsplatz für die noch nicht schulpflichtigen Kinder vorhanden sei. Kitaplätze seien stark nachgefragt und oftmals erst mit längerer Wartezeit zu bekommen. Das führe zu erheblichen Wartezeiten und Verzögerungen in dem Bemühen um Integration.
Das BAMF unterstützt seit Januar die Beratung und Unterstützung der Teilnehmenden und die hierfür erforderliche Netzwerkarbeit und die Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten und Tagespflegepersonen. Die Kursträger erhalten eine Beratungspauschale in Höhe von 30 Euro pro Berechtigtem.
Seit März wird eine Förderung der integrationskursbegleitenden Betreuungsangebote durch die Integrationsträger gewährt. Jede Betreuungsstunde wird mit 6 Euro pro Betreuungsplatz gefördert. Die formalen Hürden dafür sind keineswegs so hoch, wie zunächst befürchtet, erläuterte Jürgen Heimath.