„Eine andere Auffassung als die Ablehnung wird es nicht geben“

mk -Der Sprecher der Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz zeigte sich vom Vorschlag des Umweltausschusses befremdet

„Eine andere Auffassung als die Ablehnung wird es nicht geben“.

Umweltausschuss tagte zur Öffnung der Alten Süderelbe.

Soll die Alte Süderelbe wieder geöffnet werden? Über diese Frage streiten sich seit Monaten Experten, Politiker und betroffene Bürger. Nun tagte der Umweltausschuss der Bürgerschaft noch vor Weihnachten zu diesem Thema. Man befasste sich mit der Machbarkeitsstudie des Tide-Forums zur Wiedereröffnung der Alten Süderelbe.
Von Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft wurde berichtet, dass von den SPD- und Grünen-Mitgliedern des Umweltausschusses der Bürgerschaft unter anderem vorgeschlagen wurde zu beschließen, den Senat zu ersuchen, die Empfehlungen des Tide-Forums zur Wiederöffnung der Alten Süderelbe für ihren Tideanschluss an den Elbe-Tidestrom aufzugreifen und auf ihre Umsetzung zu prüfen, berichtet der stets gut informierte Sprecher der Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz, Manfred Hoffmann.
Auch habe der Umweltausschuss zudem vorschlagen, so Hoffmann, neben einer öffentlichen Info-Veranstaltung für Bürger Gespräche mit den Obstbauern, den Wasserverbänden und der Interessengemeinschaft Alte Süderelbe e.V. zu führen. Hoffmann zeigt sich ob dieses Vorschlages erstaunt: „Es muss dem Umweltausschuss der Bürgerschaft entgangen sein, dass die Obstbauern und die Wasserverbände sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Finkenwerder, Moorburg, Francop, Neuenfelde und Cranz ständig in den vom Tideforum praktizierten Prozess der Zusammenarbeit für eine Lösungsfindung eingebunden waren. Vor Ort ist für Betroffene und Problem-Interessierte alles bekannt. Die grundsätzlich negative Bewertung einer Wiederöffnung der Alten Süderelbe wird nicht korrigiert werden. Es ist also völlig unklar, was der Umweltausschuss mit seinen direkten Gesprächsvorschlägen noch erreichen will. Eine andere Auffassung als die Ablehnung der Wiederöffnung der Alten Süderelbe wird es nicht geben.“
Der Umweltausschuss wäre gut beraten gewesen, so Hoffmann weiter, die Gründe für die Ablehnung zur aufklärenden Kenntnis zu nehmen (Zerstörung eines wertvollen Ökosystems, existenzielle Gefährdung der Landwirtschaft, Enteignungsproblematik privater Grundstücke, enorme Kosten für erforderliche Bauten im Hochwasserschutz etc.) und sich Gedanken zu machen, welche anderen Möglichkeiten es gäbe, die Tideenergie zu dämpfen und das Sedimentationsproblem zu lösen.
Hoffmann abschließend: „Zu begrüßen ist jedoch der von den Abgeordneten gemachte Vorschlag, mittelfristig ein Gesamtkonzept für die Tide-Elbe zu erstellen, dass alle Einflussfaktoren – ökonomisch wie ökologisch – auf den Fluss und sein Tidegeschehen berücksichtigt. Logischerweise dürfen, bis ein solches Gesamtkonzept vorliegt, keinerlei Entscheidungen getroffen, präjudiziert oder gar umgesetzt werden.“